Daniel Stimac ist seit vielen Jahren ein begeisterter und experimentierfreudiger Fotograf. Für seine Arbeit wurde er jetzt vom Deutschen Verband für Fotografie belohnt: Der Winterbacher ist Landesfotomeister 2016.

Winterbach - Zuerst dachte Daniel Stimac schon, er sei komplett von der Ergebnisliste gerutscht. „Ich habe irgendwo in der Mitte angefangen, nach meinem Namen zu suchen und habe mich dann nach hinten gearbeitet“, sagt der Winterbacher. Dabei hätte er eben ganz vorne schauen müssen – doch damit hat Daniel Stimac nun wirklich nicht gerechnet. Immerhin nehmen etwa 300 Fotografen an der Landesfotomeisterschaft Baden-Württemberg des Deutschen Verbandes für Fotografie teil. „Da war ich doch ziemlich überrascht“, sagt der 43-Jährige, der erst zum zweiten Mal Bilder bei diesem Wettbewerb eingereicht hat.

 

Der erste Lohn wurde in eine Kamera investiert

Der Fotografie an sich ist Daniel Stimac hingegen schon ziemlich lange treu. „Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich mir in der Lehre von meinem ersten Geld zugelegt.“ Im Studium sei das Hobby dann ein wenig eingeschlafen, „aber danach hat es mich wieder voll erwischt.“ Daniel Stimac ist Autodidakt, er hat sich selbst in die Technik reingefuchst. Zuerst hatte er vor allem Landschaften und Autos vor seiner Linse: „Alles, was nicht wegrennen kann“, erzählt er und lacht. Inzwischen kann er auch ganz gut mit beweglichen Motiven umgehen. Sogar so gut, dass es vor allem die High-Speed-Fotografie ist, die ihn fasziniert und die er immer wieder ausprobiert.

Auch die Bilder, die er bei den Meisterschaften eingereicht hat, sind dem Bereich der Hochgeschwindigkeitsfotografie zuzuordnen. Daniel Stimac legt dabei großen Wert darauf, dass die Fotos schon möglichst perfekt aus seiner Kamera kommen und kaum nachbearbeitet werden. Damit das funktioniert, ist eine akribische Vorbereitung notwendig. „Ich bastle unheimlich gerne herum“, sagt Stimac, dem dabei seine Ausbildung als Elektroniker zu Gute kommt. So entwickelt er Geräte, mit denen er Blitze, Kontakte, Auslöser aufeinander abstimmen kann. So ein Gerät ist auch bei den prämierten Bildern zum Zug gekommen. Eines zeigt eine fallende Schüssel, aus der das Wasser nach oben spritzt. Ein anderes ein Model, das um den Hals einen mit einem Wasser gefüllten Luftballon trägt, der gerade zerplatzt. Mit seiner Kamera hat Stimac einen Schleier aus Wassertropfen eingefangen, der durch verschiedene Lichteffekte zur Geltung gebracht wird. „Da kann es schon sein, dass ich für ein, zwei perfekte Bilder mehrere Stunden fotografiere“, sagt der Softwareentwickler.

Seine Lieblingsmodels sind die Jugendfußballer des Vfl Winterbach

Was sich nach harter Arbeit anhört, ist für den Familienvater ein Ausgleich; ein Hobby, das er nicht missen möchte. „Die Fotografie ist etwas, was mich seit Jahren bewegt und trägt. Ich investiere wirklich viel Zeit in die Bilder“, erzählt er.

Die Begeisterung der Anfangsjahre ist geblieben, hinzugekommen sind viel Erfahrung und ein hohes Maß an Experimentierfreudigkeit. Oft sieht er eine Werbung, entdeckt ein cooles Bild in einer Zeitschrift. „Und dann überlege ich mir, wie ich das auch hinbekommen könnte. Das reizt mich total“, sagt Stimac, der auch in der Fotogruppe des Waiblinger Kulturhauses Schwanen Mitglied ist. In seinem Büro unter dem Dach tüftelt Daniel Stimac dann tagelang herum, um sein Ziel vom perfekten Bild zu erreichen.

Oft verbindet er außergewöhnliche Ideen dann mit seinen Lieblingsmodels – den Fußballern vom VfL Winterbach. Seit einigen Jahren engagiert er sich im Jugendbereich, und mittlerweile zeichnet er für die Titelbilder der Stadionzeitschrift verantwortlich. Wassershooting, Mehlshooting, Feuershooting – die Jugendfußballer aus Winterbach haben zusammen mit Daniel Stimac schon einige aufregende Stunden hinter sich.

Dass seine Werke nun von einer Fachjury für gut befunden wurden, freut Stimac ungemein – zumal es die erste Auszeichnung ist. „Die Juroren schauen sich schon an, ob nur abgedrückt wurde oder was für ein Aufwand dahinter steckt. Da muss der Fotograf schon etwas leisten“, sagt er.