Wie sah das Leben am Ipf auf der Alb oder auf der Heuneburg über dem Donautal vor fast dreitausend Jahren aus und was kann man mit Efeuwasser machen? Das lässt sich jetzt online nachvollziehen.

Für Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist es ein „Herzensanliegen“, das kulturelle Erbe der Kelten in Baden-Württemberg einem breiten Publikum zu vermitteln. So heißt es auf der neuen Internetseite www.keltenland-bw, die nun online ist und eben diesem Zweck dient.

 

800 Jahre lang prägten die Kelten im ersten Jahrtausend vor Christus Mitteleuropa. „Viele ihrer faszinierenden Spuren in unserem Land zählen zu den Schlüsselfunden der europäischen Kulturgeschichte“, erklärt Kretschmann. Sein Kunststaatssekretär Arne Braun sieht die Seite als „eine spannende Reise durch die vorchristliche Zeit unseres Landes“. Es wird über die Keltenorte im Südwesten informiert, von der Heuneburg bis zum Keltenmuseum in Hochdorf. Man erfährt auch, dass man sich bereits in keltischer Zeit scheiden lassen konnte, oder dass sich Efeuwasser als Reinigungsmittel eignet.

Touristischer Schwerpunkt geplant

Mit der Website will es die Landesregierung nicht bewenden lassen. Das geht aus dem Zwischenbericht zum Stand der Keltenkonzeption des Landes hervor, den Braun an diesem Dienstag im Kabinett geben soll.

Zehn Millionen Euro hat die Regierung im Jahr 2019 bewilligt, um die zentralen keltischen Fundstätten und Museen des Landes zu vernetzen und ins rechte Licht zu rücken. Für 2025 ist dem Bericht zufolge geplant, die Kelten zu einem Schwerpunkt im touristischen Landesmarketing zu machen.

Es wird erwartet, dass Ende des Jahres die Entscheidung darüber fällt, ob die Heuneburg auf die Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe gesetzt wird.