Nach Anlaufschwierigkeiten hat sich auch die Stadt Stuttgart auf den Weg gemacht, Radschnellwege zu planen. Eine erste Machbarkeitsstudie soll Ende des Jahres fertig sein.

Stuttgart - Nach Anlaufschwierigkeiten hat sich auch die Stadt Stuttgart auf den Weg gemacht, Radschnellwege zu planen. „Unser Förderantrag zur Machbarkeitsstudie Radschnellwege wurde Ende letzten Jahres bewilligt“, teilte Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) auf Anfrage unserer Zeitung mit. Derzeit sei man in der Ausschreibungs- und Vergabephase für die Machbarkeitsstudie. „Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres die Studie fertig zu haben.“ Über die Zwischenschritte werde man in den Ausschüssen berichten. „Wir haben inzwischen Korridore für mögliche Radschnellwege-Verbindungen auf der Basis des Hauptradroutennetzes erarbeitet“, so Pätzold. Diese Korridore zeigten die Verbindungen in die umliegenden Landkreise und die dort möglichen Radschnellwege. In Richtung Esslingen werde der Korridor im Neckartal verlaufen, allerdings sei noch unklar, auf welcher Seite. „Wir wissen ja noch nicht genau, ob der Radschnellweg aus Esslingen links oder rechts des Neckars ankommt, beziehungsweise, was dort vorgeschlagen wird“, so der Bürgermeister. Die Anbindung des Radschnellwegs aus Richtung Böblingen sei im Rahmen des Verkehrsstrukturplans Vaihingen in der Vorplanung. Bei der vom Kreis Böblingen vorangetriebenen Trasse Böblingen–Sindelfingen–Stuttgart, die über die Römerstraße verlaufen soll, steht der Baustart laut Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) unmittelbar bevor.

 

Radschnellwege sollen mindestens vier Meter breit sein

Bis 2025 soll es zehn Radschnellwege im Land geben; diese sollen insbesondere Pendlern alternative und emissionslose Mobilitätsformen ermöglichen. Die Anforderungen für Radschnellwege sind allerdings im eng bebauten Stuttgart nicht so einfach umzusetzen: Die Wege sollen mindestens vier Meter breit und fünf Kilometer lang sein und möglichst kreuzungsfrei verlaufen. In Stuttgart gab es bereits bei der Umsetzung der klassischen Hauptradrouten Schwierigkeiten, beispielsweise auf der Strecke Stuttgart-Ost– Wangen–Hedelfingen. Bezirksbeirat und Technikausschuss hatten das Vorhaben erst mal ausgebremst. Der Grund war, dass Stellplätze dafür hätten geopfert werden müssen. Dieses Thema, aber auch die Abwägung zwischen Auto- und Radverkehr, stellt sich an vielen Stellen. „Man muss bei der weiteren Planung sehr genau hinschauen, wie viel zusätzliche Fläche im weiteren Verlauf zur Verfügung steht“, so Pätzold. Er versicherte aber, man arbeite gleichzeitig auch am Ausbau der Hauptradrouten und der Einrichtung weiterer Fahrradstraßen weiter.