Der Landesligist verliert gegen den TSV Neu-Ulm mit 2:3 und rutscht zurück in den tiefen Abstiegskampf. Hinzu kommen zwei weitere Verletzte und eine rote Karte.

Echterdingen - Der gestrige Sonntag war kein guter Tag für die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen. Nicht nur, dass die Mannschaft von Trainer Christopher Eisenhardt das Schlüsselspiel gegen den TSV Neu-Ulm zuhause mit 2:3 verloren hat, durch die gleichzeitigen Erfolge des TSV Bad Boll und des FV Sontheim befinden sich die Gelb-Schwarzen acht Spiele vor dem Saisonende nun auch wieder mittendrin im Abstiegskampf. Der Vorsprung zum wahrscheinlichen Relegationsplatz 13, den der aktuelle Gegner belegt, beträgt nur noch drei Punkte.

 

„Mir fehlen die Worte.“ Sichtlich mitgenommen stand Eisenhardt auf dem Kunstrasenplatz in den Goldäckern und konnte das Geschehene kaum fassen. Ähnlich wie eine Woche zuvor bei der 0:1-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten TSV Weilheim ließen seine Akteure die nötige Aggressivität und Zweikampfhärte vermissen. Tugenden, die im Rennen um den Klassenverbleib eigentlich unverzichtbar sind. Stattdessen: Passivität an allen Ecken und Enden, die letztlich auch zu den drei Gegentoren führte. „Wie wir uns da teilweise verhalten, ist einfach nicht landesligatauglich“, sagte Eisenhardt. Gemeint war zum Beispiel der Innenverteidiger Timo Stehle. Er durfte nach der Pause nicht mehr ran und wurde vom Coach durch Thomas Ivan ersetzt.

Widmayer und Lechleitner müssen verletzt vom Platz

Aber nicht nur das Fehlen von Leidenschaft und Biss schlägt dem Trainer aufs Gemüt. Nachdem der TV Echterdingen nach der Partie in Weilheim in Onur Aycil (Schlüsselbeinbruch), David Hertel (Knöchelprellung) und Marc Brodbeck (Muskelfaserriss) gleich drei Verletzte zu beklagen hatte, kamen nun zwei weitere Pechvögel dazu: Philipp Widmayer musste in der zweiten Hälfte mit einer Oberschenkelblessur raus, und für Simon Lechleitner ging es wegen Knieproblemen nicht mehr weiter. Und nach 78 Minuten war dann auch noch für den Kapitän Dennis Garcia-Franco frühzeitig Schluss. Nach einem Foul an Yunus Dipsizgöl, das der Unparteiische Jan Karel Bohacek (Schiedsrichtergruppe Böblingen) zurecht als Notbremse auslegte, musste er mit Rot vom Platz.

Der Neu-Ulmer Bohnacker trifft eine Minute nach seiner Einwechslung

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es noch 2:2 gestanden, nachdem die Gäste die zweimalige Führung der Echterdinger durch Tobias Heim (5.) und Widmayer (24.) noch vor der Pause egalisiert hatten. Die Gegentore waren dabei bezeichnend für die Halbherzigkeit, die das Filderteam an den Tag legte. Erst war es Adin Kajan, der den Ball im Strafraum unbedrängt mit dem Bauch über die Torlinie drücken konnte (16.), dann Ümit Taskin, der nach einer Freistoßflanke ebenfalls ziemlich allein gelassen per Kopf erfolgreich war (33.). „Meine Mannschaft hat heute Moral bewiesen“, sagte der Neu-Ulmer Trainer Ünal Demirkiran, der schließlich mit der Einwechslung von Christian Bohnacker das richtige Händchen bewies. Denn jener machte mit seinem ersten Ballkontakt nur eine Minute später das entscheidende 2:3 (88.). Der Echterdinger Sven Dobler hatte zuvor dem Vorlagengeber Dipsizgöl allenfalls Geleitschutz gegeben. „Eigentlich war das gar keine Chance, aber der Ball war dann trotzdem hinter der Linie“, sagte Eisenhardt verärgert über die Fahrlässigkeit.

Restprogramm des TVE hat es in sich

Nach der nun dritten Niederlage in den vergangenen vier Spielen müssen sich die Echterdinger gewaltig am Riemen reißen, wollen sie nicht wieder wie vor zwölf Monaten bis zum Schluss um den Klassenverbleib zittern. Zumal es das Restprogramm in sich hat. Unter anderem müssen die Gelb-Schwarzen noch gegen die Spitzenteams TSG Hofherrnweiler, SV Bonlanden und TSV Oberensingen ran.

TV Echterdingen:
Chandolias – Zogaj, Stehle (46. Ivan), Garcia-Franco, Köse – Knoll, Lechleitner (73. Plattenhardt), Zugac (78. Dobler), Widmayer (56. Lenhardt) – Heim, Schaller.

TSV Neu-Ulm:
Anders – Merk, Uhl, Schuhmacher, Kurz – Rupp – Kajan, Fidan (70. Beer), Tastan (87. Bohnacker), Kidane (89. Hartmann) – Taskin (77. Dipsizgöl).