Die beiden Filder-Landesligisten wollen Überraschungen schaffen.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Filder - Über die Favoritenrolle braucht sich diesmal keiner Gedanken zu machen: Die liegt jeweils eindeutig beim Gegner. Gleichwohl gehen die beiden Fußball-Landesligisten von den Fildern mit Entschlossenheit in ihre Spiele an diesem Samstag. Der TV Echterdingen, weil er mit zuletzt zwei Siegen Selbstvertrauen getankt hat. Und der SV Bonlanden, weil es für ihn nach zuletzt zwei Niederlagen etwas gutzumachen gibt. „Die Mannschaft muss jetzt eine Reaktion zeigen“, fordert der Trainer Klaus Kämmerer.

 

SV Bonlanden – SV Ebersbach

Was Kämmerer selbst betrifft, so ist die Reaktion bereits erfolgt. „Verstärktes Willenstraining“ – so hatte es der Coach gleich nach der 0:1-Pleite beim Tabellenletzten Bad Boll grimmig angekündigt gehabt. Gesagt, getan. Die Mannschaft hat eine entsprechend „intensive Woche“ hinter sich. Nicht dass das Bemühen gefehlt hätte. Aber wie es so ist, wenn man jemandem ins Zeugnis schreibt: er hat sich bemüht. Herumgekommen ist dabei nicht viel. Bemüht war zugleich auch brav. Offensiv kamen die Bonlandener zuletzt ähnlich furchteinflößend daher wie eine Herde Lämmchen auf der Weide.

„Mehr Wille, mehr Zielgerichtetheit, mehr Bereitschaft, für Siege zu investieren“ – das erwartet Kämmerer nun. An diesem Samstag soll ein erfolgshungrigeres Team auf dem Rasen stehen, wobei es den Filderstädtern zupass kommen dürfte, dass der Gegner diesmal keiner aus der Fraktion „Abwehrbeton“ ist. „Es macht natürlich mehr Laune, gegen Mannschaften anzutreten, die selber Fußball spielen wollen“, sagt Kämmerer. Insofern sieht er es allein positiv, dass es nun überhaupt in einen heißen Herbst geht. Auch die nachfolgenden Aufgaben haben es in sich. Sie heißen Echterdingen, das Derby also, sowie Waldstetten (Tabellenzweiter) und Geislingen (Tabellenerster).

Der aktuelle Kontrahent, der SV Ebersbach, ist Vierter – und einer der Titelfavoriten dieser Saison, wieder einmal. Angeführt von ihrem Trainer Dinko Radojevic (Ex-Profi SSV Ulm 1846) und ihrem Torjäger Caglar Celiktas (ehemals Stuttgarter Kickers) gehörten die Gäste auch schon in den vorigen Spielzeiten zu den am höchsten gehandelten Teams, verpassten aber stets den großen Wurf. Kämmerer und sein Aufgebot wollen dazu beitragen, dass es erneut so kommt. Dabei steht dem Coach auch Alexander Ringger (krank) wieder zur Verfügung. Enger wird es bei Steffen Günther. Er hat eine Knöchelprellung erlitten.

TSG Hofherrnweiler – TV Echterdingen

Nein, dieses schwärzeste aller schwarzen Echterdinger Kapitel will Christopher Eisenhardt erst gar nicht mehr aufploppen lassen. „Wie viele Spieler von damals sind an diesem Wochenende noch dabei?“, fragt der Trainer – wobei er die Antwort natürlich selber kennt. Sie lautet: gerade mal drei. Will heißen: was hat jene Vergangenheit mit dem Heute zu tun? Andere Mannschaft, andere Zeit, somit kein Thema mehr. Gleichwohl stellt besagtes 1:9-Debakel, das die Gelb-Schwarzen im Mai bei ihrem bislang letzen Auftritt in Hofherrnweiler erlitten haben, eine Warnung dar. Es zeigt laut Eisenhardt, „was passieren kann, wenn man diesen Gegner ins Spielen kommen lässt“. „Ist diese Mannschaft einmal in einem Rausch“, weiß der Coach, „ist sie nicht mehr zu stoppen.“

Kein Wunder. Kein Team in der Staffel ist hochkarätiger aufgestellt. Zuletzt beim 1:0-Sieg im Verfolgerduell in Ebersbach ging der Tabellendritte mit neun Ex-Kickern des großen Nachbarn VfR Aalen aufs Feld. Neun Mann, die einst in der inzwischen aufgelösten Aalener Drittliga-Reserve Oberliga-Luft schnupperten. Hinzu kam in Patrick Faber ein weiterer Mann mit höherklassiger Erfahrung (Gmünd, Essingen). „Vor der Saison waren die für mich Geheimfavorit“, sagt Eisenhardt, „inzwischen sind sie für mich der Favorit.“

Was aber nicht heißt, dass die Echterdinger sich nichts ausrechnen würden. Gestärkt durch die eigenen Siege der beiden vergangenen Spieltage, sagt Eisenhardt: „Wir fahren bestimmt nicht nur dorthin, um möglichst niedrig zu verlieren.“ Auch ohne die letztmals fehlenden Nils Schaller (Rotsperre) und Friedrich Pfeifer Koelln (Urlaub) hofft er auf eine Überraschung.