Fußball
Der TSV Weilimdorf kämpft den TV Echterdingen nieder, verliert dabei aber gleich zwei Stammkräfte

Weilimdorf - Dass das Landesliga-Duell zwischen dem TSV Weilimdorf und dem TV Echterdingen kein schönes Fußballspiel war, da waren sich die Verantwortlichen einig. Dennoch war die Laune von Weilimdorfs sportlichem Leiter Manfred Porubek deutlich besser als die von TVE-Trainer Christopher Eisenhardt. Und das hatte einen ganz einfachen Grund: Das Ergebnis. Dank eines Sonntagsschusses vom eingewechselten Joker Sandro Villani in der 84. Minute behalten die Nord-Stuttgarter die drei Punkte bei sich. „Das war ein dreckiger Sieg“, resümierte Porubek nach Spielschluss. Denn abseits des Tores hatte das Spiel wenig ansehnlichen Fußball zu bieten. Vor allem die zweite Halbzeit war übersät von Fouls, Gemecker und Zweikämpfen. Das zeigt sich allein schon an der Anzahl der Karten, die Schiedsrichter Nicolas Ott verteilte: 9 Gelbe Karten, sowie drei Mal Gelb-Rot zeigte der Unparteiische während der Partie. Dabei hatte das Spiel relativ unspektakulär begonnen.

 

Denn in der ersten Halbzeit waren beide Teams erst mal damit beschäftigt, sich gegenseitig abzutasten, sich zu belauern und bloß keine Fehler zu machen. Die Gäste aus Echterdingen ließen die Weilimdorfer kommen und versuchten, mit schnellen Kontern Chancen zu erspielen. Dies funktionierte bei Möglichkeiten von Nils Schaller in der 8. und Aron Zogaj in der 30. Minute ganz gut. Wirklich gefährlich wurde es allerdings nicht. Dem TSV hingegen fehlte vorne die Durchschlagskraft. Auch, weil der Gast ordentlich verteidigte. „Wir standen in der Defensive stabil und haben nicht viel zugelassen“, meinte Eisenhardt. Allein, auf der anderen Seite sah es nicht anders aus. Weilimdorfs Abseitsfalle funktionierte ein um das andere Mal, sodass Torhüter Dominik Ferdek selten eingreifen musste.

In der zweiten Halbzeit kochten die Emotionen dann hoch. Ausgangspunkt war Gelb-Rot gegen den Echterdinger Nico Plattenhardt, der bereits verwarnt war und nach einem Foulspiel in der 46. Minute vom Platz flog. „Wir haben erwartet, dass es kein gutes Spiel werden wird. Aber Einsatz, Kampf und Wille haben gestimmt“, lobte Porubek die Seinen. Aus der personellen Überzahl konnten die Weilimdorfer jedoch keinen Profit schlagen, denn in der 54. Minute kassierte Iheb Ben-Abdallah nach einem taktischen Foul seine zweite Gelbe Karte und musste ebenfalls vom Feld.

Die größeren Freiräume nutzten die Gäste das erste Mal, als Simon Lechleitner allein vor Keeper Ferdek auftauchte, nachdem der Ball in der Weilimdorfer Abwehr Ping-Pong gespielt hatte. Doch der Echterdinger schien selbst überrascht und brachte den Ball nicht unter Kontrolle. „Wir sind im Moment nicht in der Lage, ein Tor zu erzielen“, haderte Eisenhardt. „Wir haben die Chancen, machen den Ball aber einfach nicht rein.“ Der TSV Weilimdorf jedoch bis dahin auch nicht. Andreas Simic hatte nach einem Freistoß in der 65. Minute die Gelegenheit zur Führung, der Kopfball verfehlte jedoch haarscharf das Tor. Ein Spielfluss kam dennoch nicht zustande. Die Spieler beharkten sich bis auf die Knochen, bei jedem Foul wurde diskutiert, die Emotionen kochten immer weiter hoch. In dieser Phase hatte der TVE weitere Chancen, Schaller vergab jedoch per Freistoß und per Kopf. Im Anschluss kam der große Auftritt von Sandro Villani. Der Joker markierte mit einem ebenso schönen und unhaltbaren Schuss in der 84. Minute das 1:0. „Da war schon Glück dabei“, sagte Porubek. „Wir haben uns den Sieg aber auch erkämpft.“

Einen kleinen Schönheitsfehler gab es dann aber doch noch: Torjäger Tamer Fara kassierte in der Nachspielzeit Gelb-Rot, weil er nach einem taktischen Foul noch den Ball wegschoss. Schiedsrichter Ott gab ihm daraufhin zweimal Gelb und stellte ihn vom Platz.

Mit dem besagten „dreckigen Sieg“ haben die Nord-Stuttgarter nun 21 Punkte auf dem Konto – übrigens Vorrunden-Rekord in ihrer Landesligageschichte.