Auf dem Gelände der Landesmesse Stuttgart sollen im Mai 2018 während der Militärmesse ITEC Computerprogramme für Kriegssimulationen sowie Informationen über Raketenabwehrsysteme und Drohnentechnik vorgestellt werden. Dagegen gibt es jetzt schon Protest.

Stuttgart - Noch sind es zehn Monate hin, bis im Mai 2018 auf dem Gelände der Landesmesse Stuttgart die Militär- und Waffentechnikmesse ITEC stattfinden soll, doch der Protest formiert sich schon. Die Aktion Ohne Rüstung leben und die Aktion Aufschrei in Stuttgart haben an Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) appelliert, er solle die Messegesellschaft zur Kündigung des Vertrages mit dem Veranstalter veranlassen. Föll ist im Rathaus für die städtischen Beteiligungen, auch die an der Messegesellschaft, verantwortlich und ist Mitglied im Aufsichtsrat.

 

Über 100 Rüstungsunternehmen bei der Messe Stuttgart

Die Kritiker führen ins Feld, dass bei der ITEC (International Forum for the Military Training, Education an Simulation Sectors) üblicherweise über 100 Rüstungsunternehmen für Computerprogramme zur Simulation von Krieg und Töten, für Rakentenabwehrsysteme und für Drohnentechnik werben würden. „Steht eine Messe, auf der das Töten von Menschen im Krieg simuliert wird, und zu befürchten ist, dass die entsprechende Software an kriegführende Regime verkauft wird, nicht im Widerspruch zu den Intentionen von Stadt und Land?“, heißt es im Schreiben an Föll. Immerhin habe die Stadt ja entschieden, ihr Vermögen nicht in Beteiligungen an Unternehmen anzulegen, die Militärwaffen vertreiben. Föll dagegen hatte in einer ersten Runde des Briefwechsels erklärt, Institutionen wie die Landespolizei, der Staatsschutz oder das Innenministerium, bei denen man sich üblicherweise Rat hole, hätten dem Vertragsabschluss zugestimmt.

Zur ITEC 2014 waren nach Köln rund 3000 Fachbesucher gekommen. Davor und danach kam es zu Protesten. Später wurde ein Beschluss gefasst, dass die ITEC 2018 nicht in Köln stattfinden solle.