Minister Hermann (Grüne) will die Radler einbeziehen in den neuen Landesradverkehrsplan. Das Ziel des Verkehrsministers: den Anteil des Radverkehrs in Baden-Württemberg an den Alltagswegen bis 2020 zu verdoppeln.
Stuttgart - Beim neuen Radverkehrsplan des Landes sollen jene ganz besonders gehört werden, die es angeht – die Radfahrer. „Die Meinung der Alltagexpertinnen ist mir wichtig“, sagt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), „daher haben wir uns entschieden, allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, einfach mitzumachen“. Das soll in Befragungen, Workshops und im Rahmen einer Abschlussklausur im Sommer 2014 in den Räumen des Ministeriums in Stuttgart geschehen. Der Landesradverkehrsplan wird die konzeptionelle und strategische Grundlage sein für das von Hermann ausgegeben große Ziel: Der Anteil des Radverkehrs an den Alltagswegen soll bis 2020 verdoppelt werden.
Die einfachste Möglichkeit zu erklären, was einem Radfahrer rund ums Radfahren so einfällt, bietet ein Online-Fragebogen. „Wenn Sie an Ihre letzten Fahrten mit dem Fahrrad zurückdenken, gibt es etwas, das Sie als ganz besonders gut oder ganz besonders schlecht empfunden haben?“ so lautet die Eingangsfrage. Danach werden Informationen zum Radfahrer gesammelt, etwa ob das Rad zum Einkaufen oder für den Weg zur Arbeit genutzt wird und dafür ein Hollandrad oder ein Pedelec dient. Dann geht es um viele weitere Punkte, etwa um die Zufriedenheit mit dem Radwegenetz, der Fahrradmitnahme in Bussen und Bahnen bis zum Angebot von Leihfahrrädern. Gefragt wird auch nach den Wünschen der Radler – wollen diese mehr Abstellmöglichkeiten oder steht eine bessere Beschilderung für die Radwege im Vordergrund beiden Radlern? Auch Noten für den Zustand der Radabstellanlagen vor Ort können per Fragebogen vergeben werden.
Minister Hermann erhofft sich Anregungen von den Radlern
Wer gerade schon dabei ist, kann ankreuzen, ob er an einem der vier Workshops teilnehmen möchte, die in den kommenden Monaten in den vier Regierungspräsidien des Landes veranstaltet werden, den Beginn macht das RP Karlsruhe am 31. Januar 2014, Freiburg, Stuttgart und Tübingen sollen folgen. Hermann erhofft sich von den Radfahrern zahlreiche Anregungen und Hinweise für den neuen Landesradverkehrsplan. Dieses Beteiligungsverfahren sei in seiner Form bisher einzigartig, hebt das Stuttgarter Ministerium hervor. Und wegen der Pilotfunktion werde es vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Initiative Radkultur des Verkehrsministeriums startete 2012 mit der Unterstützung der Modellkommunen Lörrach, Mannheim und Tübingen. Ziel der Initiative ist es, das Mobilitätsverhalten der Baden-Württemberger dauerhaft hin zu mehr Fahrradfahren auf kleinen Distanzen zu verändern und aufzuzeigen, wie flexibel, schnell und unkompliziert das Fahrrad ist, teilt das Ministerium mit.