Die Sanierung entlang der Bahnlinie in Leinfelden war zu ehrgeizig angelegt. Leinfelden-Echterdingen muss voraussichtlich eine Million Euro Zuschüsse zurückzahlen.

Leinfelden - Das Ende steht wohl unverrückbar fest: am 31. Dezember 2014 schließt das Land die Akte „Sanierung westlich der Max-Lang-Straße“ in Leinfelden. 2002 war das Areal zwischen der Markomannenstraße im Süden, Stuttgarter Straße im Norden, Bahnhofstraße im Westen und Max-Lang-Straße im Osten in das Landessanierungsprogramm aufgenommen worden. Zwölf Jahre und drei Baubürgermeister später wird ein Schlussstrich gezogen – mit der Erkenntnis, dass die Ziele für diesen landesweit größten Sanierungskomplex zu groß und das Zeitfenster zu klein bemessen waren. Die ausgezahlten Zuschüsse waren hingegen zu üppig ausgefallen. Zur Rückzahlung stehen 940 000 Euro im Raum. „Das kann aber auch noch mehr oder weniger sein“, sagt die Erste Bürgermeisterin Eva Noller.

 

Seit einigen Jahren schon berichtet die Stadt im Zusammenhang mit dem auch Leinfelden 21 genannten Vorhaben vor allem darüber, was alles nicht realisiert wird. Aktuell bestätigt Noller den Verzicht auf die Wohnsiedlung im nördlichen Quartier – wegen Verzögerungen beim Grunderwerb und aus Lärmschutzgründen. Stattdessen dürfen sich die Wirte des Schwabengartens über eine längere Laufzeit ihres Pachtvertrags freuen.

Aurelis muss erst den Boden sanieren

Neue Wohnungen wird es nach dem aktuellen Stand über das Orchideen-Stadthaus hinaus entlang der Bahnhofstraße innerhalb des Sanierungszeitraums nicht geben. Die Blocks nahe dem Neuen Markt, an denen seit Jahresmitte gearbeitet wird, sind das bislang einzige sichtbare Projekt der Sanierung. Der Parkplatz nebenan wird noch einige Zeit erhalten bleiben. Völlig offen ist, wann nördlich des Bahnhofs Wohnhäuser entstehen. „Dort muss Aurelis zuerst den Boden sanieren“, sagt Bürgermeisterin Noller. Unter dem früheren Bahngelände schlummern erhebliche Altlasten. Mit dieser Immobilienfirma ist sich die Stadt aber gegenüber, an der Max-Lang-Straße, handelseinig geworden. Damit stehe einem zeitplangerechten Umbau der Stadtbahn (Parallelführung mit der S-Bahn im Bahnhofsbereich) keine gravierende Hürde mehr im Weg. Aus der Verlegung ergeben sich an der Straße neue „Superstandorte“ (Noller) für Gewerbebetriebe.

In der Zwischenzeit mehren sich auch im weiter südlich gelegenen Quartier I Anzeichen für Fortschritte. Diesem Abschnitt, der bis auf Höhe der Markomannenstraße reicht, fällt zentrale Bedeutung im Sanierungsplan zu: Mit einer Verlegung der Max-Lang-Straße eröffnet sich die Möglichkeit einer Gewerbegebietserweiterung. Gebremst wurden die Ideen, in denen auch Pläne für eine neues Jugendhaus, eine Station für die Stadtbahnlinie U 5 und eine Verbindung zum Ortszentrum am Neuen Markt stecken, bislang durch Stillstand bei den Grundstücksverhandlungen.

„Silberstreif am Horizont“

Für diesen Bereich spricht Oberbürgermeister Roland Klenk mittlerweile jedoch von einem „Silberstreif am Horizont“. Er sei „guter Hoffnung, dass ich dem Gemeinderat im Januar einen Vorschlag für den Grunderwerb unterbreiten kann“, sagte der OB am Freitag auf Anfrage.