Razzia in Wohnungen und auf Grundstücken mutmaßlicher Rechtsextremisten.
Stuttgart - Bei einer landesweiten Razzia sind am Mittwoch 21 Wohnungen und Gärten mutmaßlicher Rechtsextremisten in Baden-Württemberg durchsucht worden. Im Visier der Ermittler waren 18 Beschuldigte im Alter von 17 bis 49 Jahren. Sie sollen im Raum Backnang (Rems-Murr-Kreis) die Gruppe „Standarte Württemberg“ gegründet haben. Ihr Ziel: Ausländer mit allen Mitteln aus Deutschland vertreiben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart besteht der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie des Verstoßes gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Ermittlungen seit März 2011
Die Fahnder stellten eine Pistole, mehr als 100 Schuss Munition, mehrere Messer, Computer und rechtsextremistisches Propagandamaterial sicher. Konkrete Anschlagspläne hatte die Gruppe nach ersten Erkenntnissen nicht.
Das Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermitteln seit März 2011 gegen die Verdächtigen, die alle wegen rechtsextremer Umtriebe bereits bekannt waren. Als „Standarte Württemberg“ waren sie aber bislang nicht nennenswert in Erscheinung getreten.
Kein Zusammenhang mit Oslo-Attentaten
Die Razzia stand den Angaben zufolge nicht im Zusammenhang mit den Attentaten von Oslo. An der Aktion waren 140 Einsatzkräfte des LKA und der Polizei in Ludwigsburg, Sigmaringen, Waiblingen, Böblingen, Heilbronn und Karlsruhe beteiligt.
LKA-Präsident Dieter Schneider sagte der Nachrichtenagentur dpa. „Ich bin überzeugt davon, dass wir heute gefährlichen Umtrieben (...) erfolgreich entgegengewirkt haben.“ Die Aktion habe gezeigt, „dass die Polizei rechtsextremistische Straftaten frühzeitig und mit aller Konsequenz verfolgt“.