Susanne Kirschner ist die neue Vorsitzende der Wimsheimer Landfrauen – der größten Gruppe im Enzkreis.

Wimsheim - Wenn die Landfrauen einladen, ist gefühlt der halbe Ort auf den Beinen. Für 350 Gäste hatten die Gastgeberinnen in der Wimsheimer Hagenschießhalle Sitzplätze geschaffen. Diese waren, wenn auch nicht alle, aber doch zum großen Teil besetzt. Das nasskalte Wetter an dem Nachmittag habe wohl einige Leute ferngehalten, vermutete die Vorsitzende Susanne Kirschner. Der Kaffeenachmittag der Landfrauen hat in Wimsheim nicht nur Tradition, sondern ist auch die größte Veranstaltung des Vereins. Und alle zwei Jahre gibt es dann eine Modenschau, bei der die Landfrauen selbst die neue Mode der Saison vorführen.

 

Mit rund 130 Mitgliedern bilden die Landfrauen nicht nur im Ort selbst einen der größten Vereine, sondern auch unter den 17 Landfrauengruppen im Enzkreis. Susanne Kirschner wurde in diesem Jahr zur Vorsitzenden der Wimsheimer Landfrauen gewählt und damit zur Nachfolgerin von Monika Domnick, die im Vorstand des Kreislandfrauenverbands aktiv ist. Die neue Vorsitzende ist seit 15 Jahren Mitglied bei den Landfrauen und ist beruflich als selbstständige Controllerin tätig. Die 59-Jährige legt großen Wert darauf, dass sie zusammen mit einem eingespielten Vorstandsteam von insgesamt sieben Frauen den Verein leitet. „Das ist mir ganz arg wichtig“, sagt sie. Sie sei schon immer aktiv gewesen, erzählt die rührige Landfrau, früher im Müttertreff, dann im Wimsheimer Kulturbeutel.

Das Thema Gemeinschaft steht ganz oben

Überhaupt steht das Thema Gemeinschaft neben der Fortbildung ganz oben auf der Agenda der organisierten Frauen auf dem Land. Das schlägt sich auch bei den geplanten gemeinsamen Aktionen für das Jahr 2020 nieder. „Das Programm für nächstes Jahr steht“, sagt Susanne Kirschner. Mindestens einmal im Monat treffen sich meistens 30 bis 40 Frauen zu Vorträgen im Vereinsraum oberhalb der Kindertagesstätte. Im kommenden Jahr geht es beispielsweise um „Gesund älter werden“, „Geschwisterbeziehungen“ oder „Sicherheit im Alltag“. Ein gemeinsamer Ausflug nach Rottenburg ist ebenfalls geplant. „Und dann wollen wir eine alte Tradition wieder aufleben lassen“, erzählt Susanne Kirschner. Die Frauen wollen am Kirbemontag, der auf den dritten Sonntag im Oktober folgt, die Wimsheimer einladen. Dann werden alte Geschichten erzählt, die bei den Mitbürgern gesammelt werden, es gibt Musik und einen ganz besonderen Kuchen, einen gekochten Käsekuchen, kündigte die Vorsitzende an. Außerdem ist mit dem ehemaligen Wimsheimer Bürgermeister Karlheinz Schühle im Juni ein Spaziergang durch den Ort unter dem Motto „Wimsheim früher“ geplant. Im Oktober geht es dann mit dem amtierenden Bürgermeister Mario Weisbrich auf Tour, der den Frauen Aktuelles zu „Wimsheim heute“ zeigt.

„Eine solche Veranstaltung lebt von der Mithilfe vieler“, rief Susanne Kirschner von der Bühne herunter. „Ihr seid eine tolle Truppe“, lobte sie ihre Landfrauen. Und damit meinte sie nicht nur die etwa 30 fleißigen Helferinnen, die die Gäste im Saal bedienten, sondern auch jene Frauen, die fast wie echte Mannequins die neueste Mode vorführten, von der dicken Winterjacke bis hin zum leichten Blümchenkleid. Der Geschäftsführer des Schömberger Modehauses, Udo Bertsch, beschrieb jedes Teil genau. Den Models aus allen Altersgruppen machte es sichtbar Spaß und dem Publikum auch. Aber grundsätzlich, so erklärte Susanne Kirschner im Gespräch, haben die Landfrauen das Problem, dass im Verein das mittlere Alter fehle. Der Altersdurchschnitt sei recht hoch. Um auch jüngere Frauen anzusprechen, sollen jetzt soziale Medien wie etwa Facebook stärker zur Ansprache genutzt werden. „Das ist gerade im Aufbau“, sagte sie.