Zwei von drei Richtern einer Kammer, die mit Klagen zum Lkw-Kartell befasst sind, werden als befangen abgelöst. Grund: Ihre Partnerinnen arbeiten bei Daimler – und könnten sie beeinflussen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Für Klagen wegen des Lkw-Kartells gibt es am Landgericht Stuttgart seit einem Jahr eine neue, eigene Kammer. Sie muss über Forderungen nach Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe entscheiden, die auf den von der Europäischen Kommission mit Milliardenbußen sanktionierten Austausch unter den Herstellern gestützt werden. Vor allem Daimler wollen Lastwagenkäufer in Stuttgart dafür in Anspruch nehmen, dass sie wegen des Kartells für Hunderte oder Tausende von Fahrzeugen zu viel gezahlt hätten. Daimler sieht dafür keine Grundlage und argumentiert, den Kunden sei kein Schaden entstanden.