Was geschah Anfang November im Park hinter dem Neuen Schloss? Das soll nun vor dem Landgericht Stuttgart geklärt werden. Ein 24-jähriger Mann soll eine 17-Jährige vergewaltigt haben.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Der November des vergangenen Jahres ist Frauen in der Stadt in schlechter Erinnerung geblieben. Zwei Meldungen über mutmaßliche Vergewaltigungen mitten in der Stadt, einmal im Akademiegarten und einmal im Stadtgarten, riefen Ängste hervor. In einem Fall kam nach wenigen Tagen heraus, dass sich der Fall nie so zugetragen hatte, wie es die Frau bei der Polizei angezeigt hatte. Zum anderen Fall, der sich zuerst ereignet hatte, beginnt am Mittwoch das Verfahren am Landgericht Stuttgart.

 

Der Beschuldigte kam als Flüchtling ins Land

Vor der 4. Großen Jugendschutzkammer muss sich ein 24 Jahre alter Beschuldigter verantworten, dem vorgeworfen wird, eine 17-Jährige Anfang November im Akademiegarten vergewaltigt zu haben. Ein Zeuge hatte den Mann und die junge Frau im Park hinter dem Neuen Schloss gesehen und eine Polizeistreife alarmiert, die in der Nähe war. Der Mann habe „in eindeutiger Position“ auf der Frau gelegen. Die Polizei schritt ein und nahm den damals 23-Jährigen fest. Seinerzeit kam die Polizei zu der Erkenntnis, dass die beiden sich kurz vor dem Zwischenfall in einem äußeren Stadtbezirk kennengelernt hatten, sich aber nicht seit längerer Zeit kannten. Der Fall hatte auch deswegen viel Aufsehen erregt, weil der Tatverdächtige ein aus Kamerun Geflüchteter ist. Erst Ende Oktober war es in Freiburg zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen, bei der der Hauptverdächtige ein Flüchtling aus Syrien war.

Wenige Tage später schlug eine 20-Jährige Alarm und meldete der Polizei, dass sie beim Verlassen der Universitätsbücherei am Campus Stadtmitte überfallen worden sei. Ein Mann habe versucht, sie zu vergewaltigen. Sie sei mit einem Messer bedroht worden. Es kam heraus, dass die Frau sich den Vorwurf ausgedacht hatte.