Auf der Schopflocher Alb (Kreis Esslingen) startet in diesen Tagen ein Gehölzpflegeprojekt. Es dient dazu, wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna zu sichern.
Die Feldhecken und Waldränder rund um Schopfloch sollen erhalten bleiben. Denn sie dienen nicht nur als Windschutz und Schattengeber, sondern sind auch Zeugen der einstigen Nutzung und prägen die Landschaft entscheidend. Vor allem aber sind sie ein wichtiger Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Auf Dauer können die ökologisch wichtigen Biotope diese wichtigen Aufgaben jedoch nur erfüllen, wenn sie – wie früher – regelmäßig genutzt oder gepflegt werden. Nur so können sie sich verjüngen, ohne auseinanderzubrechen und es bleibt ausreichend Raum für eine artenreiche Strauchschicht und einen blütenreichen Saum.
Der Eingriff wird sichtbar sein
In den kommenden Tagen wird daher die Gehölzpflege beginnen, teilt das zuständige Regierungspräsidium (RP) Stuttgart mit. Zwei eigens beauftragte Unternehmen werden auf etwa 4,8 Hektar Fläche stark überalterte Hecken auslichten oder diese abschnittsweise auf den Stock setzen. Dabei werden insbesondere dicht stehende Bäume und große Sträucher entfernt. „Da sich über längere Zeit niemand mehr um die Feldhecken und Waldränder gekümmert hat, wird dieser gezielte Eingriff deutlich sichtbar sein und eine erhebliche Menge Holz anfallen“, informiert das RP.
Ökologisch bedeutsame Bäume – hierzu zählen beispielsweise Vogelkirschen, Eichen sowie Bäume mit Spechthöhlen oder wertvollem Totholz – werden als sogenannte Überhälter geschont. Erkennbar sind sie an der Markierung, die von Mitarbeitern des Naturschutzzentrums aufgebracht wurden. Das Schnittgut wird den Angaben zufolge bodenschonend mit einem speziellen Transportfahrzeug, dem Rückezug, abgefahren. Es wird dann zu Holzhackschnitzeln verarbeitet, während das Stammholz von den jeweiligen Grundstückseigentümern als Brennholz genutzt werden kann.
Das Geld kommt aus einem Stiftungsfonds
Die Pflegearbeiten werden sich laut dem Regierungspräsidium voraussichtlich über zwei Winterhalbjahre erstrecken. Finanziert werden sie aus Mitteln der Stiftung Naturschutzfonds, die aus Ersatzzahlungen der Bahn beim Bau der ICE-Strecke Stuttgart-Ulm stammen.