Nach 22 Jahren an der Spitze der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Obst- und Weinbau (LVWO) in Weinsberg (Kreis Heilbronn) verabschiedet sich Günter Bäder in den Ruhestand.

Weinsberg - Es ist wirklich eine Ära, die an diesem Freitag in der ältesten Weinbauschule Deutschlands zu Ende geht. Nach 22 Jahren an der Spitze der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Obst- und Weinbau (LVWO) in Weinsberg (Kreis Heilbronn) verabschiedet sich Günter Bäder in den Ruhestand. Der promovierte Agrarwissenschaftler war einerseits ein vinologischer Exot (als Remstäler fuhr er jeden Tag zur Arbeit ins Unterland), andererseits ein anerkannter Fachmann, der die Weinbauschule mit zahlreichen Innovationen ins neue Jahrtausend führte. Er ließ nicht nur ein modernes Sensorikstudio in das alte Gemäuer bauen, sondern renovierte auch manch angestaubte Rebsorte wie den in Weinsberg einst aus Riesling und Trollinger gekreuzten Kerner, dem er unter der Marke „Justinus K.“ neues Leben einhauchte.

 

„Seine Arbeit hat die Landesanstalt dauerhaft geprägt“, sagt der Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), der beim Festakt in Weinsberg ebenso sprechen wird wie der Präsident des Württembergischen Weinbauverbands, Hermann Hohl. Hauk erinnert zudem daran, dass Bäder erst der sechste Direktor in der 148-jährigen Geschichte der Weinbauschule ist. Er werde „große Fußstapfen hinterlassen, die es nun zu füllen gilt“.

Dazu auserkoren ist Dieter Blankenhorn, der ebenfalls Oenologe, promovierter Agrarwissenschaftler und alles andere als ein Unbekannter in Weinsberg ist. Seit 2005 leitet er dort die Abteilung für Frucht- und Weintechnologie. Dass seine Expertise allenthalben geschätzt ist, weiß auch der Minister Hauk: Blankenhorn werde die „großen Herausforderungen meistern“.