Jan Hambach kandidiert bei der Landtagswahl für die SPD.

Leonberg/Renningen - Es ist bitterkalt und es schneit. Der Leonberger Stadtpark ist weiß zugedeckt, dahinter ragen die Hochhäuser empor. Den Treffpunkt hat Jan Hambach selbst vorgeschlagen. Warum? „Mir geht es um das Thema bezahlbarer Wohnraum“, sagt er und zeigt in die andere Richtung, zur Berliner Straße. Dort sollen nach zähem Ringen im Gemeinderat Wohnungen gebaut werden, ein Vorhaben, über das es immer wieder Diskussionen zwischen den Ratsfraktionen, aber auch mit der Stadtverwaltung gibt. „Beim Thema bezahlbarer Wohnraum geht es sehr langsam voran, obwohl man das deutlich aktiver und schneller gestalten kann“, findet Hambach.

 

Der 26-Jährige tritt bei der Landtagswahl am 14. März im Wahlkreis Leonberg-Herrenberg-Weil der Stadt für die SPD an. Obwohl er in Renningen lebt und dort auch aufgewachsen ist, kennt er sich auch andernorts gut mit der Lokalpolitik aus, wie der Ausflug nach Leonberg zeigt.

Lokale Projekte und landesweite Ansätze

Doch Hambach sitzt seit Mai 2019 auch im Böblinger Kreistag und im Renninger Gemeinderat. Und so bringt er auch ein Beispiel aus seinem Heimatort. „Im Gebiet Schnallenäcker III hat die Stadt eigene Grundstücke. Unser Ansatz ist es, dort eine hohe Quote für bezahlbaren Wohnraum anzusetzen. Auch landesweit sollte diese Quote bei Baugebieten sehr hoch sein. Dann hätten die Bauträger auch nicht die Möglichkeit, auszuweichen“, sagt Hambach, der seit 2019 Landesgeschäftsführer der Jusos in Baden-Württemberg ist.

Lokale Projekte, landesweite Ansätze oder Vorgaben – immer wieder verknüpft der studierte Volkswirt beide Bereiche, egal ob beim Wohnungsbau, der Mietpreisbremse, dem Verkehr oder beim Thema Automobilkreis. Er ist ein Verfechter des 365-Euro-Tickets auf Landesebene im Nahverkehr, für das die SPD eintritt. Ein Auto hat er nicht mehr, nutzt dafür Bus und Bahn oder Carsharing.

Karate, IHK und viel Politik

2012 hat Jan Hambach mit dem ersten G8-Jahrgang sein Abitur in Renningen gemacht, schloss einen Bundesfreiwilligendienst beim Rettungsdienst an. Aus dem Berufswunsch Polizist wurde wegen diverser Allergien nichts. Stattdessen studierte er an der Uni Hohenheim Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Volkswirtschaft, arbeitete anschließend für die IHK-Bezirkskammer im Kreis Böblingen und war in dieser Funktion auch Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren. In Renningen kennt man Hambach auch als Karate- oder Schwimmtrainer.