Nach den Kirchen bezieht nun auch der Dachverband von 50 Stuttgarter Jugendverbänden im Vorfeld der Landtagswahl Position gegen die AfD.

Stuttgart - Für den Stadtjugendring (SJR) Stuttgart ist die AfD nicht wählbar.“ Mit dieser Aussage wendet sich nun auch der Dachverband von mehr als 50 Jugendverbänden und 130 000 Mitgliedern gegen die Alternative für Deutschland. „Als Stadtjugendring und freier Träger der Jugendarbeit schließen wir jegliche Zusammenarbeit mit dieser rechtsradikalen Partei aus“, erklärte dessen Vorsitzender Jörg Titze in einer Pressemitteilung.

 

„Nationalistische und totalitäre Ansichten von Frauke Petry, Höcke, Beatrix von Storch und Konsorten haben in unserer Gesellschaft keinen Platz“, so Titze weiter. Wer die unterschiedlichen Lebenslagen aller Menschen nicht im Blick habe und wer zwischen wertig und ungleichwertig unterscheide, der stelle sich abseits jeglichen Demokratieverständnisses, argumentiert der SJR-Vorsitzende. „Wer, wie Beatrix von Storch, Menschen, die ihr Zuhause im Krieg verloren haben, als Angreifer bezeichnet und sie mit Schusswaffen daran hindern will, in einem sicheren Land Hilfe zu bekommen, ist jenseits jeden menschlichen Gewissens angelangt“, so Titze.

Engagement gegen Ausländerfeindlichkeit

Mit allen Kräften versuche der SJR, dem Hass und der Ausländerfeindlichkeit entgegenzuwirken, beispielsweise bei den alternativen Stadtrundfahrten und -gängen, durch seine Mitarbeit beim Hotel Silber, aber auch durch seine Beratungsarbeit gegen rechts sowie seit mehr als 30 Jahren in der interkulturellen Arbeit. „Und das hat sich in Stuttgart bewährt“, betont Titze.

Ausdrücklich unterstütze der SJR die Aussagen des Katholischen Stadtdekans Hermes vom 2. Februar, der klar Stellung gegen die Politik der AfD bezogen habe. „Es wäre zu wünschen, wenn andere Einrichtungen seinem Beispiel folgen würden“, erklärt der SJR-Vorsitzende.

Das ist bereits geschehen. Wie berichtet, hat nach dem katholischen Stadtdekan Christian Hermes auch der evangelische Stadtdekan Søren Schwesig erklärt, die AfD sei mit christlichen Grundüberzeugungen „nicht vereinbar“. Eine Wahlempfehlung hat Schwesig jedoch abgelehnt.