Mit einem Newcomer gehen die Freien Demokraten im Wahlkreis Esslingen in die Landtagswahl am 14. März: Ferdinand Kiesel (35) bringt ein Studium in Literatur- und Kulturwissenschaften sowie Erfahrungen als Ausbilder und PR-Manager mit. Er möchte in der Landespolitik eigene Akzente setzen.

Esslingen - Er ist promovierter Literaturwissenschaftler, leidenschaftlicher PR-Manager und engagierter Ausbilder – und er möchte künftig in der Landespolitik Impulse für Bildung, Wirtschaft und Forschung setzen: Ferdinand Kiesel gehört nicht zu den langgedienten Kräften in der Politik, doch genau das soll für ihn zum Vorteil werden, wenn er am 14. März im Wahlkreis Esslingen für die FDP zur Landtagswahl antritt. Denn der 35-Jährige ist überzeugt, dass es der Politik guttut, wenn sich zur Erfahrung auch der unverstellte Blick junger Kräfte gesellt. Erfahrungen kann er vorweisen: Er hat Literatur- und Kulturwissenschaften studiert, hat mit einem Doktortitel abgeschlossen und arbeitet im Familienunternehmen, der Esslinger Firma Kiesel Bauchemie. Nun soll ihm auch der Schritt in die Landespolitik gelingen.

 

„Für mich war es ein Jugendtraum, für ein politisches Amt zu kandidieren“, erklärt Ferdinand Kiesel. „Es hat mir immer Freude gemacht, mich für die Gemeinschaft einzusetzen und gute Ergebnisse für die Gesellschaft insgesamt, aber auch für einzelne Zielgruppen zu erreichen.“ Deshalb hat er sich schon während des Studiums und als Doktorand in verschiedenen Gremien engagiert – und diesen Weg möchte er nun auch in der Landespolitik weitergehen. Dass ihm die Freude am Engagement in die Wiege gelegt war, mag manches erleichtern: „Meine Eltern haben es mir vorgelebt, dass man sich für andere einsetzt.“ Allen voran sein Vater Wolfgang Kiesel, der jahrelang als IHK-Präsident in Esslingen Akzente gesetzt hat.

Dass er rasch vorangekommen ist, freut Kiesel: Seit 2018 ist er FDP-Mitglied, und als er sich als Landtagskandidat im Wahlkreis Esslingen beworben hat, fand er ungeteilte Zustimmung. Vielleicht auch deshalb, weil junge Kandidaten neue Chancen eröffnen: „Dass Leute wie Dennis Birnstock in Nürtingen und ich in Esslingen zur Landtagswahl antreten, ist ein Zeichen dafür, dass die Ideen unserer Partei bei jungen Leuten ankommen.“ Allein auf sein Alter mag sich Ferdinand Kiesel indes nicht reduzieren lassen. Themen wie Bildung, Forschung und Digitalisierung liegen ihm am Herzen, beim Thema Mobilität möchte er gerne ebenfalls Akzente setzen. Und als Ausbilder im eigenen Familienunternehmen ist es ihm ein besonderes Anliegen, die Bedeutung der Dualen Ausbildung nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik hochzuhalten. Und noch einem weiteren Bereich gehört Kiesels Aufmerksamkeit: der Kultur. „Dazu habe ich durch mein Studium in Literatur- und Kulturwissenschaften natürlich einen starken Bezug“, erklärt er. „Es ist wichtig, dass wir Ideen entwickeln, die sicherstellen, dass das kulturelle Leben auch nach Corona lebendig ist.“ Wobei Kiesel nicht alleine an die Finanzierung durch die öffentliche Hand denkt: „Man muss schauen, wie man Konzepte aus der Privatwirtschaft auch für die Kultur heranziehen kann.“

Doch zunächst gilt es für ihn, bis zur Landtagswahl Gas zu geben. Dass es kein Wahlkampf wie jeder andere ist, nimmt er gelassen: „Für mich ist das trotzdem eine ganz wichtige Erfahrung, weil ich jeden Tag mit neuen Menschen und Themen in Berührung komme – wenn nicht persönlich, dann eben virtuell. Allein diese Erfahrungen sind sehr wertvoll für mich.“

Drei Fragen an Ferdinand Kiesel:

Was machen Sie als Erstes, wenn in der Pandemie das Schlimmste vorbei ist?

Wenn das Schlimmste vorüber ist, werde ich mit der ganzen Familie zum Essen gehen – am liebsten italienische Küche. Da werden einige Leute zusammenkommen. Ich freue mich schon sehr auf die Zeit, wenn solche Treffen in größerer Runde endlich wieder möglich sind. Das fehlt mir im Augenblick sehr.

Was ist Ihr Lieblingsplatz im Landkreis?

Besonders gut gefällt mir die Esslinger Burg. Die Atmosphäre dort ist ganz besonders, und natürlich verbinde ich mit der Burg viele Erinnerungen – zum Beispiel an Veranstaltungen, die ich dort erlebt habe. Es ist schon außergewöhnlich, dass es mitten in der Stadt solch einen denkmalgeschützten Ort gibt, der so viele verschiedene Möglichkeiten bietet.

Musik kann manchmal helfen, schwierige Zeiten besser zu überstehen. Welche Musik hören Sie zurzeit am liebsten?

Ich höre immer schon sehr gerne deutsche Rockmusik – da denke ich unter anderem an Bands wie Die toten Hosen oder Die Ärzte. In letzter Zeit habe ich aber auch angefangen, sehr gerne A-cappella-Musik zu hören. Spontan fallen mir zum Beispiel die Wise Guys ein.