Die Coronakrise beeinflusst, wie die Baden-Württemberger bei der Landtagswahl im März wählen. In zahlreichen Wahlkreisen wurden bereits jetzt mehr Unterlagen für die Briefwahl beantragt als bei der gesamten Wahl vor fünf Jahren.

Stuttgart - Wegen der Corona-Krise und der Sorge vor Infektionen wird sich die Zahl der Briefwähler bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg so stark erhöhen wie nie zuvor. In zahlreichen Wahlkreisen wurden bereits jetzt mehr Unterlagen für die Briefwahl beantragt als bei der gesamten Landtagswahl vor fünf Jahren, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa ergeben hat.

 

„Wir erwarten, dass sich etwa 50 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die Briefwahl entscheiden“, sagte ein Sprecher der Stadt Heidelberg. Auch in Esslingen und Stuttgart, Karlsruhe und Offenburg gehen die Wahlleiter von deutlich mehr Briefwählern aus. „Wir rechnen mit mindestens doppelt so vielen Anträgen“, hieß es unter anderem in Waldshut-Tiengen.

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Im Jahr 2016 hatte landesweit etwa jeder fünfte Wähler (21 Prozent) bei der Landtagswahl seine Stimme auf dem Postweg abgegeben. Vor 25 Jahren war es noch etwa jeder zehnte Wähler (11 Prozent).

Auf die Wahlbeteiligung wirkt sich die hohe Zahl der Briefwähler aber kaum aus, heißt es in den Rathäusern. „In der Regel steigt die Wahlbeteiligung durch die Briefwahl nicht. Es ändert sich nur der Abstimmungsweg“, sagte ein Sprecher der Stadt Offenburg.