Der Filderstädter Stadtrat Andreas Schweizer hat zusammen mit anderen Landwirten ein Kartoffel-Projekt ins Leben gerufen. Damit wollen sie die Bedeutung des Filderbodens unterstreichen. Außerdem können Schüler der Jahnschule Harthausen Natur hautnah erleben.

Filderstadt - Die Idee hatte Andreas Schweizer. Der Sielminger, der auch im Filderstädter Gemeinderat sitzt, will den Bewohnern der Filder den ertragreichen Boden und damit auch die örtliche Landwirtschaft ans Herz legen.

 

Er dachte sich ein Kartoffelprojekt aus, bei dem er auch seine Kollegen aus der Freien-Wähler-Fraktion Ernst Schumacher und Matthias Weinmann mit ins Boot holte. Wie es das Schicksal will, wird sich auch der neue FW-Stadtrat Gebhard Handte, der für den scheidenden Rolf Kurfess nachrückt, daran beteiligen. Alle vier sind entweder Landwirte oder Nebenerwerbslandwirte.

Schüler aktiv

Um die Natur auch der jüngeren Generation nahe zu bringen wurde die Jahnschule mit einbezogen. „Sie ist ja bisher schon landwirtschaftlich sehr aktiv“, sagt Schweizer. Gibt es dort doch schon Arbeitsgruppen, die sich mit der Haltung von Hühnern, mit Streuobstwiesen und der Imkerei befassen. Wilhelm Bauer, Klassenlehrer der sechsten Klasse, zeigte sich am Donnerstag von dem Kartoffelprojekt begeistert. „Da können die Schüler mal richtig in die Erde fassen“, sagte er und meinte, dass der Bezug der Jugendlichen zu Nahrungsmitteln verbessert wird.

Die Schüler waren schließlich auch mit Eifer dabei, die Kartoffeln in die Erde zu bringen. Sie bestückten die Setzmaschine, mit der die Kartoffeln gepflanzt wurden. Wer gerade nicht arbeitete, konnte auf dem Traktor mitfahren, was offensichtlich auch viel Spaß machte.

Ganz besondere Kartoffeln

Zu dem Projekt, das von Schweizer ersonnen wurde, gehört, dass es sich um ganz besondere Kartoffeln handelt. „Da sind alte Sorten dabei und solche, die aus dem Ausland kommen.“ Zum Bispiel die Linda aus Schottland und die Siikli aus Finnland. Und alles in EG-Bio-Qualität. Darauf ist Schweizer, dessen Acker Demeter zertifiziert ist, besonders stolz. Auch die rote Emma wurde gepflanzt. Wie der Name schon sagt, ist dies eine rote Kartoffel. „Da habe ich schon Kartoffelsalat draus gemacht“, sagt Schweizer und fügt hinzu: „Der war gut, hat aber abartig ausgesehen.“

Der Nebenerwerbslandwirt will sein Projekt mit einem Bauernmarkt krönen. Am Sonntag, 22. September, soll er stattfinden. Zuvor werden am Samstag, 21. September, Vorträge zur Kartoffel gehalten. Den historischen Aspekt wird Stadtarchivar Nikolaus Back beleuchten. Ein Bauer aus Peru wird von seiner Arbeit erzählen. Ein Vertreter des Landwirtschaftsamts soll sprechen und die Schüler der Jahnschule sollen von ihren Erfahrungen berichten.

Ernte hauptsächlich von Hand

Am folgenden Sonntag sind die Jugendlichen besonders gefordert. Dann werden die Kartoffeln geerntet, und zwar überwiegend von Hand. Ein Teil wird mit einem Pferdegespann aus der Erde gepflügt, ein anderer Teil soll mit einem Eicher-Traktor samt Kartoffelroder herausgeholt werden. Es wird aber auch ein Vollernter vorgeführt. Die Kartoffeln werden dann beim Bauernmarkt verkauft. Schweizer hofft, dass zu dem Markt viele Landwirte mit ihren Produkten kommen. Ein wenig will er damit auch dem Markt des Landschaftsraum Filder Konkurrenz machen. Von diesem Projekt hält er nämlich nicht viel. „Wir wollen nicht, dass die Landschaft möbliert wird.“ Wichtig sei, dass sie erhalten und bewirtschaftet werde.