Zur besten Sendezeit ließ der US-Fernsehsender Fox einen besorgten Berufspendler zu Wort kommen, der sich wegen der Maserngefahr in Bussen und Bahnen Sorgen machte: Es sei doch so, dass Leute nach Auslandsreisen „Ebola und Masern“ mitbrächten. Das blieb unwidersprochen. Auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (AAAS) dieser Tage im kalifornischen San José brachten solche Aussagen nur Stirnrunzeln hervor.

 

Die 1854 gegründete AAAS, die auch das Wissenschaftsmagazin „Science“ herausgibt, will die Kluft zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit schließen. Und was die Masern anbelangt, so wies die Wissenschaftsjournalistin Lisa Krieger daraufhin, dass einige US-amerikanische Schulen bei Masern eine Impfquote von gerade einmal 15 Prozent aufwiesen.

Die AAAS versucht nicht nur, die breite Öffentlichkeit zu erreichen, sondern auch die Entscheidungsträger in der Politik. Sie erwägt sogar eine Kampagne, Wissenschaftler für eine politische Karriere zu begeistern. Rund 4000 Wissenschaftler, 700 Journalisten und 2500 interessierte und zahlende Gäste kamen zu ihrer Tagung. Damit habe man die Besucherzahlen der Vorjahre gehalten, berichtete Tiffany Lohwater von der AAAS. Und man liegt über den Besucherzahlen des als europäisches Gegengewicht angelegten Euroscience Open Forum, das alle zwei Jahre tagt – das nächste Mal 2016 in Manchester – und mit dem die AAAS laut Lohwater in einem guten Verhältnis steht: Man tausche sich aus.