Eine Riege vorschneller Stadträtinnen hat durch ihr dilettantisches Vorpreschen gleich zwei Schulen in die Bredouille gebracht. Das zeigt: Die Aufgabenteilung zwischen Verwaltung und Gemeinderat hat durchaus ihren Sinn, meint StZ-Redakteur Thomas Braun.

Stuttgart - Das hatte sich das fraktionsübergreifende Damenquartett schön ausgedacht: Endlich mal das Heft des Handels in die Hand nehmen und sich als Macher gegenüber der ach so langsamen Verwaltung und als „Retterinnen“ der landwirtschaftlichen Schule auf den Fildern profilieren. Dabei hatte es im Vorfeld der von den Stadträtinnen maßgeblich mit beeinflussten Entscheidung des Gemeinderats, Teile der landwirtschaftliche Schule nach Vaihingen auszulagern, an Warnungen nicht gefehlt.

 

Der hektische Aktionismus der Protagonistinnen bringt nun die ohnehin gebeutelte Berufsschule erneut in die Bredouille – und zudem auch die Altenpflegeschule in Kalamitäten. Der für sie zuständige Eigenbetrieb Leben und Wohnen muss nun ebenfalls beim Brandschutz nachrüsten; woher das Geld kommt, lässt die Geschäftsführein offen. Und ob der Vermieter bereit ist, seinen Anteil der Kosten zu schultern oder sich nicht doch nach einem anderen Mieter umsieht, der die Räume so nutzen kann, wie sie sind, bleibt abzuwarten.

Insgesamt ist der Vorgang eine schallende Ohrfeige für die Stadträtinnen, die sich originäre Aufgaben der Verwaltung angemaßt haben. Nicht immer, wo ein Wille ist, ist eben auch ein Weg. Manchmal gilt vielmehr: Schuster, bleib bei deinen Leisten.