Die Betroffenen haben es schwer, einen Platz im ambulanten und im stationären Wohnen zu finden. Nicht nur in der Jungen Pflege im Mehrgenerationenhaus Heslach gehen regelmäßig verzweifelte Anrufe ein.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Mark Müller ist 23 Jahre alt – und ein Vollpflegefall. Ein Unfall im April 2019 riss den Auszubildenden aus seinem bisherigen Leben. „Er ist querschnittsgelähmt und auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen“, berichtet sein älterer Bruder Dominik (Namen der Familie geändert). Doch bei ihnen in der Familie sei „niemand, der das stemmen kann“. Dominik Müller hat die Aufgabe übernommen, zumindest die Unterbringung zu regeln. Von Berlin aus rief er alle Institutionen an, die Plätze in der jungen Pflege im Umkreis von Stuttgart anbieten – und merkte schnell: „Da hat man keine Auswahl.“ Immer wieder hörte er den gleichen Satz: „Wir sind voll.“ Ein Jahr Wartezeit habe man ihm meist als Richtschnur genannt.