Wie viel Geld gibt der Deutsche im Schnitt für eine Flasche Wein aus? Was macht die Weine aus Lauffen so besonders? Um diese und weitere Fragen ging’s bei der vierten Online-Weinprobe im Pressehaus, die so lehrreich wie unterhaltsam war.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Für die besten Weine muss man nicht tief in die Tasche greifen. Lauffen am Neckar macht es mit seinem Riesling für fünf Euro vor. Auch der „Vater der Burgunder“ kommt aus der Hölderlinstadt. Mehrere Gründe gab es also, um bei der vierten Online-Weinprobe im Pressehaus Stuttgart vergnügt anzustoßen – auch darauf, dass alle Weinpakete in kurzer Zeit ausverkauft waren.

 

Der Schwarzriesling, der als Urahn aller Burgunderweine gilt, wird international als Pinot Meunier vermarktet. Im Unterland gedeiht diese klassische, fruchtige Sorte auf sandigem Boden besonders gut. Dass die dortigen Weingärtner beim deutschen Namen bleiben, auch ihren vorzüglichen Grauburgunder nicht Pinot Grigio nennen, könnte an der schwäbisch-bescheidenen Art liegen, die für die Menschen vom Neckartal des Landkreises Heilbronn typisch ist.

„Es ist klasse, wenn Politiker mal die Wahrheit sagen“

Dietrich Rembold, der Vorstandsvorsitzende der Weingärtnergenossenschaft Lauffen, drückt seinen Stolz nicht überheblich aus, eher knitz. Als Holger Gayer, Chef vom Dienst unserer Zeitung und der Gastgeber der Online-Weinprobe, erwähnt, dass Landwirtschaftsminister Peter Hauk den „besten Riesling Württembergs“ in Lauffen verortet, sagt Rembold mit einem Lächeln knapp: „Es ist klasse, wenn Politiker mal die Wahrheit sagen.“

Und wenn ein hochgelobter Riesling nicht nur von der Qualität, sondern auch vom Preis überzeugt, ja, dann muss die Weinwelt in Ordnung sein! Weil die Proben im Pressehaus so unterhaltsam wie lehrreich sind, nennt Holger Gayer eine interessanten Zahl: „Der Durchschnittsdeutsche gibt für eine Flasche Wein gerade einmal 2,90 Euro aus.“

„Doppeltes Heimspiel“ für Weinkolumnist Holger Gayer

Für den wieder mal bestens aufgelegten Weinkolumnisten Gayer ist der Abend ein „doppeltes Heimspiel“. Seine Heimatstadt ist Lauffen und seine berufliche Heimat ist das Pressehaus. Ingo Dalcolmo stellt mit Einspielern die Lauffener Weingärtnergenossenschaft vor, die seit der Fusion mit der WG Mundelsheim im Jahr 2012 die größte Einzelgenossenschaft im Weinbau in Württemberg ist. Sie vertritt 1200 Mitglieder, die eine Rebfläche von rund 900 Hektar bewirtschaften.

Die rundum gelungene Online-Veranstaltung aus dem Pressehaus unter Projektleitung von Nico Bosch macht Lust auf mehr: Am Mittwoch, 24. Februar, um 19 Uhr folgt das Weingut Hirschmüller aus Lauffen am Neckar. Bestellen kann man sich Pakete dafür online.