Strafrechtlich ist ein Millionenbetrug zu Lasten der Landesbank längst aufgearbeitet. Doch seit Jahren streitet die LBBW mit dem Ex-Chef einer Tochterfirma um Millionen. Prozessiert wird mit immer härteren Bandagen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Mehrere Jahre nach einem Millionenbetrug zu Lasten eines Tochterunternehmens der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) spitzt sich die juristische Aufarbeitung des Falles zu. In einem Zivilverfahren vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart erhebt der frühere Geschäftsführer der betroffenen Firma Südfactoring schwere Vorwürfe gegen die LBBW. Die Bank habe Vorwürfe gegen ihn wider besseres Wissen konstruiert und damit das Landgericht als erste Instanz getäuscht, heißt es nach Informationen unserer Zeitung in einem Schriftsatz. Dabei stützt sich der Ex-Manager auf Erkenntnisse aus der rechtskräftig abgeschlossenen strafrechtlichen Aufarbeitung, die seine Sicht des Geschehens stützten. Ein LBBW-Sprecher wollte sich wie stets zu laufenden Verfahren nicht äußern. Ursprünglich für April anberaumte Verhandlungstermine vor dem OLG wurden inzwischen auf Juli vertagt.