LBBW hat mit dem Verkauf ihrer Immobilien begonnen und folgt damit einer EU-Vorgabe.

Stuttgart - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat den Startschuss für den Verkauf ihrer über eine Milliarde Euro schweren Immobilientochter gegeben. Erste Informationen über die LBBW Immobilien GmbH mit ihren 21.500 Wohnungen und 300 Mitarbeitern seien „in diesen Tagen“ an mögliche Kaufinteressenten gegangen, teilte die Landesbank am Mittwoch in Stuttgart mit.

 

Fast alle Wohnungen in Baden-Württemberg

Der Verkauf der Tochtergesellschaft beruht auf einer EU-Vorgabe. Die Staatengemeinschaft hatte die Veräußerung zur Bedingung für die Zukunft gemacht, als die Bank in der Finanzkrise von öffentlicher Hand mit Milliardenbeträgen gestützt wurde. Die LBBW berichtete am Mittwoch, der Deal solle „möglichst bis Ende des Jahres abgeschlossen“ sein.

Verkauf wäre der bislang größte Immobiliendeal des Jahres

Die Wohnungen befänden sich fast alle in Baden-Württemberg. Außerhalb dieses Bundeslandes zähle das Portfolio 1400 Wohnungen, vor allem in Wiesbaden, München, Berlin und Erfurt. Die EU-Auflage sieht den Verkauf bis spätestens Ende 2012 vor. Wie die „Financial Times Deutschland“ (Mittwoch) schreibt, wäre der gelungene Verkauf der bislang größte Immobiliendeal des Jahres.

Bereits Anfang Juni hatte ein Konsortium um die Stuttgarter GWG-Gruppe erklärt, für die LBBW-Immobilien bieten zu wollen. Die GWG (Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg AG) hält mit 59,9 Prozent die Mehrheit an dem Bieter-Zusammenschluss. Die Gruppe wiederum ist zu 98,2 Prozent Eigentum der R+V Versicherungen.

Der „FTD“ zufolge haben darüber hinaus mindestens fünf private Gesellschaften Kaufinteresse signalisiert. Das Blatt schreibt, dass sich vor diesem Hintergrund eine Bieterschlacht abzeichne.