Viele Geschäfte und Einrichtungen sind zu, andere bieten Rabatte, sind kreativ – und setzen auf Vertrauen. Eine Blumenhändlerin macht gute Erfahrungen damit.

S-Ost - Susanne Simon hat ihren Blumenladen an der Ostendstraße 35 schließen müssen, ihr ergeht es gerade also so wie vielen anderen Geschäftsleuten. Aber dann hat sie sich gedacht: Vielleicht freut sich ja doch mancher, wenn er trotzdem Blumen kaufen kann – und stellt seitdem jeden Vormittag Töpfe mit blühenden Frühlingsblumen, Kräutertöpfe und auch kleine Packs Blumenerde vor die Tür und vor die Fenster, dazu einen Pack Briefumschläge. Die Gebrauchsanweisung hängt am Fenster. Wer etwas mitnehmen will, möge doch bitte das Geld in einen Umschlag tun und in den Briefkasten werfen. Die Kunden können das Geld auch per PayPal schicken. Reine Vertrauenssache also. „Die Erfahrungen sind bis jetzt recht gut“, sagt Susanne Simon am Telefon. „Ich habe nicht das Gefühl, dass jemand etwas mitnimmt ohne zu bezahlen.“ Und auf den eingeworfenen Briefumschlägen findet sie immer wieder noch nette Worte der Kunden, die aufschreiben, wie sehr sie sich freuen, Blumen zu bekommen. Und das freut die Blumenhändlerin dann auch sehr – auch wenn sie nicht weiß, wie lange sie die Corona-Krise durchhalten kann.

 

Komplett geschlossen sind das Leo-Vetter-Bad, die Fitnessstudios und vor allem auch viele Gaststätten, die kein Essen zum Mitnehmen anbieten, alles also ganz den gerade geltenden Regelungen entsprechend. Andere versuchen, ihre Kundschaft mit Rabatten dazu zu bringen, ihr Mittag- oder Abendessen doch dort zu bestellen und liefern zu lassen oder selbst abzuholen. Ein asiatisches Restaurant am Ostendplatz bietet Selbstabholern sogar einen Preisnachlass von 20 Prozent. Aber auch das kann keine Dauerlösung sein.