Das Leben in Deutschland wird immer teurer. Steigende Ausgaben für Lebensmittel, Energie und Konsumgüter belasten den Geldbeutel vieler. Wir rechnen vor, wie viel Geld die Menschen hierzulande im Schnitt ausgeben.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Einmal jährlich veröffentlicht das Statistische Bundesamt (Destatis), wie viel Berufstätige in Deutschland durchschnittlich pro Jahr verdienen und wie hoch die Konsumausgaben von Haushalten. Ein Überblick:

 

Wie hoch ist der durchschnittliche Bruttoverdienst in Deutschland?

Ein Arbeitnehmer, der vollzeitbeschäftigt ist, verdiente demnach im vergangenen Jahr durchschnittlich 4100 Euro brutto im Monat. Das sind 49 200 Euro pro Jahr – Sonderzahlungen, wie Urlaubs-, Weihnachtsgeld oder Prämien nicht miteingerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Durchschnittsgehalt somit um 125 Euro monatlich gestiegen.

Das Bruttoeinkommen ist allerdings sehr unterschiedlich – je nach Bundesland, Branche und Geschlecht.

Wie hoch ist das durchschnittliche Nettoeinkommen in Deutschland?

Arbeitnehmer (ledig, ohne Kind, Steuerklasse 1) verdienten 2022 im Schnitt 25 583 Euro netto jährlich – das sind rund 2132 Euro monatlich.

Der durchschnittliche Netto-Arbeitslohn – auch als Durchschnittsgehalt oder Durchschnittseinkommen bezeichnet – ist damit im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Prozent gestiegen.

Was sind Brutto- und Nettogehalt?

Die unterschiedlichen Steuerklassen und Abzüge verzerren allerdings das Bild beim Nettobetrag, weshalb in der Regel der Bruttoverdienst als Vergleichsgröße herangezogen wird.

Das Bruttogehalt ist das Gehalt, bevor Steuern, Sozialversicherungen und andere Abgaben abgezogen werden. Was danach übrig bleibt, ist das Nettogehalt.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes beziffern das durchschnittliche Brutto- und Nettoeinkommen aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland – also das sogenannte arithmetische Mittel.

Wie viel Geld braucht man in Deutschland zum Leben?

Um diese Frage zu beantworten, benötigt man eine Vielzahl an statistischen Daten. Diese zu erheben und auszuwerten ist Aufgabe des Statistischen Bundesamtes.

Die Lebenshaltungskosten hängen insbesondere vom Wohnsitz ab. In den westlichen Bundesländern sind sie generell teurer als im Osten. Vor allem in den südlichen Bundesländern ist das Leben kostspieliger als anderswo in der Republik. Der Grund hierfür sind vor allem die hohen Mieten in Großstädten und Metropolen wie München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Freiburg oder Heidelberg.

Was sind Lebenshaltungskosten?

Der Begriff Lebenshaltungskosten stammt aus der Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsstatistik. Gemeint sind damit die durchschnittlichen Ausgaben von Privathaushalten für die Lebensführung.

Was zählt zu den Lebenshaltungskosten?

Kurz gesagt: Alle Dinge des täglichen Bedarfs, die ein Durchschnittsbürger in Deutschland braucht. Das sind beispielsweise Wohnung, Lebensmittel, Hygieneprodukte, Internet, Ausgaben für Freizeit und Sport, Versicherungen sowie Sozialabgaben.

All diese Parameter finden sich im jährlichen Bericht von Destatis „Konsumausgaben und Lebenshaltungskosten“ in Deutschland:

Wie werden die Lebenshaltungskosten berechnet?

Das Statistische Bundesamt unterscheidet bei den Konsumausgaben nach Haushalt, Monat und alten bzw. neuen Bundesländern.

Demnach zählen zum Privathaushalt zum einen Mehrpersonenhaushalte („jede zusammen wohnende und eine wirtschaftliche Einheit bildende Personengemeinschaft“) und zum anderen Einpersonenhaushalte („Personen, die allein wohnen und wirtschaften“). Insgesamt gibt es in Deutschland 40,9 Millionen sogenannte Hauptwohnsitzhaushalte.

Private Konsumausgaben im Durchschnitt je Haushalt und Monat:

· Deutschland gesamt: 2623 Euro

· Alte Bundesländer: 2703 Euro

· Neue Bundesländer: 2318 Euro

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten?

Die folgende Übersicht listet die wichtigsten, monatlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland im Vergleich der Jahre 2021 und 2020 auf:

· Wohnen und Energie: 966 Euro (2021) – 923 Euro (2020)

· Nahrungsmittel: 402 Euro (2021) – 387 Euro (2021)

· Bekleidung : 98 Euro (2021) – 93 Euro (2020)

· Gesundheit/Körperpflege: 115 Euro (2021) – 107 Euro (2020)

· Mobilität /Verkehr: 322 Euro (2020) – 325 Euro (2020)

· Freizeit/Kultur: 255 Euro (2021) – 239 Euro (2020)