Der 34-jährige Werner Zereg war die letzten vier Jahre Stadtjugendreferent in Leonberg. Der Erziehungswissenschaftler kümmert sich nun für die Belange von Menschen mit Behinderung.

Zwölf Jahre ist Christina Holler die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Leonberg gewesen. Nun hat sie bei der Lebenshilfe Böblingen eine neue berufliche Herausforderung gefunden. Auf der Suche nach einem Nachfolger ist ihr ehemaliger Arbeitgeber rasch fündig geworden. Insgesamt zwölf Bewerbungen gingen in der Geschäftsstelle in der Ulmer Straße 37 ein. Das Rennen in der Endrunde hat Werner Zereg gemacht, der zum Jahresbeginn seine neue Herausforderung annimmt.

 

Der nächste berufliche Schritt

Der 34-Jährige war zuletzt vier Jahre lang in der Leonberger Stadtverwaltung im Amt für Jugend, Familie und Schule tätig – und hier speziell als Stadtjugendreferent der Ansprechpartner bei allen Fragen zum Thema Jugendarbeit in Leonberg. Er leitete unter anderem den Jugendausschuss und war auch verantwortlich für die Stadtranderholung. Nun war es für den Familienvater, der mit seiner Frau und den drei Kindern in Leonberg wohnt, Zeit, den nächsten beruflichen Schritt zu gehen. „Zum einen hat mich die Stelle als Geschäftsführer gereizt, zum anderen wollte ich mal raus aus dem starren System der Stadtverwaltung und freue mich in der Lebenshilfe auf eine Kommunikation auf Augenhöhe.“ Parallelen zu seiner bisherigen Arbeit sieht er bei seiner neuen Aufgabe allemal. „Ich komme aus der Pädagogik im Kinder- und Jugendbereich und werde auch bei der Lebenshilfe viele pädagogische Themen haben. Was für mich neu ist, ist die Arbeit mit Erwachsenen.“ Werner Zereg hat keine Berührungsängste, zumal er ein sehr engagiertes Team um sich weiß.

Zwei Jahre leitender Schwimmmeister

Aufgewachsen ist Werner Zereg in Münster, Westfalen. Dort hat er bei der Stadt seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe gemacht. Es folgten zwei Jahre als leitender Schwimmmeister im Wellnessbad Monte Mare am Schliersee in Oberbayern. Werner Zereg zog es in den Stuttgarter Raum, wechselte für eine kurze Übergangszeit in den Außendienst und verkaufte Schwimmbad-Reiniger.

Beim MTV Stuttgart arbeitete er dann zunächst auf Honorarbasis, später in einer Festanstellung als Sporttrainer, gab dort unter anderem Schwimm-, Fitness- und Rehakurse. „So bin ich in die Schiene der Pädagogik gerutscht“, sagt Zereg, der auch bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aktiv war und dies noch immer bei der Freiwilligen Feuerwehr ist. Dort absolvierte er eine Ausbildung zur psychosozialen Notfallversorgung. Parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit in Stuttgart studierte er an der Fernuniversität Hagen Bildungs- und Erziehungswissenschaften und schloss dieses erfolgreich mit einem Master in Sozialwirtschaft ab. Seine nächste berufliche Station war das Jugendhaus Leonberg, hier arbeitete er eineinhalb Jahre als Schulsozialarbeiter an der August-Lämmle-Schule – der heutigen Marie-Curie-Gesamtschule. Als in der Stadtverwaltung Leonberg die Stelle des Jugendreferenten frei wurde, zögerte Werner Zereg nicht lange mit der Bewerbung – und er bekam die Stelle. „Im Rahmen der Jugendsozialarbeit hatte ich bereits Berührung mit der Lebenshilfe und habe gesehen, wie kostbar und wertschätzend der Verein ist“, sagt der Familienvater, der vor einigen Jahren ein Praktikum bei der Behindertenhilfe in Stuttgart absolviert hat. Als die Stelle des Geschäftsführers bei der Lebenshilfe Leonberg ausgeschrieben wurde, nutze er die Chance, um ein weiteres berufliches Kapitel aufzuschlagen.

Erste Berührung mit der Lebenshilfe

Der Vorsitzende der Lebenshilfe, Jürgen Rein, und Elisabeth Kolofon, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Werner Zereg. Der Schwerpunkt für die Zukunft: „Wir wollen vor allem das Thema Inklusion weiter ausbauen.“

Wichtige Aufgaben für die Menschen mit Behinderung in der Stadt

Gründung
Die Lebenshilfe Leonberg wurde 1966 als Selbsthilfevereinigung gegründet. Bei ihr stehen Menschen mit Behinderung im gesamten Altkreis Leonberg im Mittelpunkt. Der Verein bietet Unterstützung, Beratung und Hilfe für sie und deren Familien.

Angebot
Die Lebenshilfe möchte vor allem Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, Familien unterstützen und auch entlasten. Wichtige Aufgaben sind die Organisation von Freizeitangeboten für Menschen mit Behinderung, begleitende Dienste, Schulbegleitungen, Gesprächskreise für Eltern oder sozialrechtliche Beratungen. Ein enger Partner ist der diakonische Unternehmensverbund Atrio, der sich für Arbeit, Teilhaben, Regionale Angebote und Inklusion von Menschen mit Behinderung einsetzt.