Für einen Teilnehmerrekord hat es nicht gereicht, aber die Veranstalter sind zufrieden: Beim 17. Ditzinger Lebenslauf sind am Sonntag3630 Läufer gestartet. Insgesamt haben sie 45.640 Kilometer zurückgelegt.

Ditzingen - Glück gehabt, wieder einmal. Die Meteorologen hatten unrecht, der Sonntag blieb weitgehend trocken, so dass die Ditzinger Lebensläufer meist sogar bei eitel Sonnenschein joggen konnten. Entsprechend gut war die Laune in der Glemsaue. Insgesamt sind diesmal 3630 Personen 45 640 Kilometer für den guten Zweck gelaufen – im Vorjahr hatten 3800 Teilnehmer 51 224 Kilometer geschafft.

 

Zu den prominenten Gästen, die zum wiederholten Mal zum Benefizrennen gekommen sind, gehörte die Schauspielerin Michaela May, die sich im Bundesverband Mukoviszidose engagiert. Erstmals präsentierte sich ein Schutzengel für Menschen mit Mukoviszidose: Hope heißt das neue Maskottchen des Verbands. Zugeparkt war die Stadt vom frühen Morgen an, die ersten Läufer gingen um 8.30 Uhr auf Strecke. Von da an herrschte Picknick-Atmosphäre in der Glemsaue.

Zumindest mental fühle er sich beflügelt, sagte der Ditzinger Oberbürgermeister Michael Makurath. Nachdem ihm am Sonntag zuvor die Wiederwahl gelungen war, war ihm eine Last von den Schultern gefallen. Zum Abheben reichte das aber dann doch nicht: „Das Gesetz der Gravitation ist damit nicht außer Kraft gesetzt“, scherzte Makurath. Zumal es bei der Wahlfeier eine große Marzipantorte gegeben habe. Sein läuferischer Ehrgeiz war entsprechend gezügelt: „Ich will erst mal eine Runde laufen, danach sehen wir weiter“, sagte er.

Mit 110 Läufern ist die Stuttgarter Börse dabei

Auch Stephan Kruip, der Bundesvorsitzende des Mukoviszidose-Verbands, der selbst diese Krankheit hat, ließ es sich nicht nehmen, mehrere Runden durch die Ditzinger Glemsaue zu laufen. Aus sportlicher Sicht war das Laufen für Julia Gajer dagegen keine Herausforderung, sie wertete es nicht einmal als ordentliche Trainingseinheit. „Ich werde überall ein bisschen mitlaufen“, sagte die Europa- und mehrfache Deutsche Meisterin im Triathlon, „ein besonderes Ziel habe ich mir aber nicht gesetzt.“ Stattdessen wolle sie diesmal vermehrt in Gesprächen mit den Läufergruppen und Besuchern für das Anliegen der an der unheilbaren Erbkrankheit leidenden Menschen werben, sagte die in Ditzingen lebende Ironman-Gewinnerin von 2013.

Zu den Gruppen, die seit dem ersten Rennen 1999 dabei geblieben sind, gehören die Ditzinger Polizei und Firmen wie Geze und Trumpf. Viele von ihnen rücken mittlerweile nicht nur mit professionellem Equipment, sondern auch mit eigenem Masseur an. Die größte Einzelgruppe hat die Grund- und Hauptschule Höfingen gestellt, die insgesamt 150 Personen zum Mitlaufen motivieren konnte. Mit 110 Läufern rangierte die Stuttgarter Börse bei den Firmen wieder ganz vorn. Unter den 72 Erwachsenen- und 24 Kinderteams waren 13 neue. Darunter die Familien Kirchberger und Schwarzhaupt und Unternehmen wie die Sindelfinger Steuerfüchse und Schaible Heizöl. „Über die freuen wir uns besonders“, sagt Elke Detzmeier, die den Lebenslauf gemeinsam mit ihrem Exmann Manfred Schröder ins Leben gerufen hat. Ihr Sohn Jonathan – inzwischen 19 Jahre alt – leidet an der Stoffwechselerkrankung. In 16 Lebensläufen haben es Detzmeier und Schröder geschafft, 1,5 Millionen Euro für den Verein zusammenzutrommeln. Jeder Lauf sei „ein kleiner Baustein auf dem Weg zu einem etwas beschwerdefreieren Leben der Mukoviszidose-Kranken“, sagte Michaela May, die gemeinsam mit Kindergartenkindern das Kommando für die Gruppenstarts gab.