Das ehemalige Waldheim Frauenkopf steht seit mehr als zwei Jahren leer. Immer wieder kursieren Gerüchte über eine neue Nutzung – die meisten sind aber schlicht falsch. Allerdings hat die Kirche den im März auslaufenden Pachtvertrag erneut verlängert – offenbar, weil es ernsthafte Interessenten gibt.

S-Ost - Das Waldheim Frauenkopf steht immer noch. Und es steht immer noch leer, seit mehr als zwei Jahren schon. Das führt schon fast zwangsläufig dazu, dass sich immer wieder mal mehr, mal weniger wilde Gerüchte um das eingezäunte und abgeschlossene Areal ranken. In den vergangenen Tagen kursierte gerade im nahen Stadtteil Frauenkopf – wieder einmal – das Gerücht, „dass das Heim zukünftig als Flüchtlingsunterkunft mit circa 150 bis 200 Bewohnern dienen soll“, wie ein Leser der Redaktion mitteilte. Diese angeblich aus verlässlicher Quelle stammende Information machte in den vergangenen beiden Jahren immer wieder die Runde, war aber schon immer eine Falschinformation und ist es auch jetzt. „Die Verwaltung plant keine weitere Belegung von Waldheimen“, teilte der Leiter der Pressestelle der Stadt, Sven Matis, auf Anfrage der Redaktion mit.

 

Pachtvertrag gerade erneut verlängert

Das bedeutet, dass diese Nutzungsvariante zumindest in diesem Jahr für das Waldheim Frauenkopf nicht zur Debatte steht – und ob die Gebäude noch lange stehen, ist nach wie vor fraglich. Ganz aktueller Stand ist, dass die Evangelische Kirche überlegt, den Pachtvertrag noch einmal zu verlängern. Das bedeutet, dass es nach wie vor ernsthafte Interessenten für eine Weiternutzung gibt. Sollte sich das aber auch in der Zeit dieser möglichen erneuten Verlängerung nicht konkretisieren, müssten die Gebäude eigentlich abgerissen werden.

Ein kurzer Rückblick auf die bisherige Geschichte: Die Kirche hatte den Pachtvertrag mit dem Land als Eigentümer des Waldgrundstücks zum Frühjahr 2014 gekündigt, die Waldheimferien finden seitdem auf dem Gelände des SV Gablenberg einige hundert Meter weiter auf der Waldebene Ost statt. Damals hatten sich rasch einige Interessenten für das Areal gemeldet, die Sondierung dieser Ideen dauerte jedoch länger. Um dies zu ermöglichen – und auch, um sich nach Möglichkeit die Abrisskosten zu sparen – hatte die Kirche den Pachtvertrag noch zwei Mal jeweils um ein Jahr verlängert.

Zu den Interessenten gehörten beispielsweise Menschen, die dort eine Einrichtung für Kinder ansiedeln wollten. Auch im evangelischen Heidehof-Gymnasium war zumindest kurz mit dem Gedanken gespielt worden, dort mit Blick auf die Weiterentwicklung der Schule eine Art Außenstelle für besondere Angebote zu entwickeln. Und auch die Betreiber der Wagenhallen haben ein Auge auf das Gelände geworfen, offenbar mehr mit dem Ziel einer Nutzung für Künstler, beispielsweise als Ateliers. Entschieden ist nach wie vor nichts – der Abriss ist nach wie vor nicht ausgeschlossen.