Der einstige BMX-Rennsportfunktionär und Vorreiter für den Sport – nicht nur in seiner Heimat Kornwestheim – galt als einer der Großen seines Metiers. Nun ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

„Durch die Buaba ond dia Rädle bin i zom Radsport komma“, hat Hans Schmid einmal im Gespräch drauf losgeschwäbelt. Und tatsächlich: Bevor er seinem Sohn Harald ein BMX-Rad kaufte und sich wenig später für eine Bahn in Kornwestheim stark machte, hatte er noch nie etwas von dieser rasanten Radsportart gehört. Die sollte den Kornwestheimer als Funktionär bis in den Radsportbezirk Stuttgart führen und ihn als Streckensprecher weit über die Stadtgrenzen hinaus bekanntmachen. Am 13. Dezember ist seine sonore Stimme für immer verstummt. Hans Schmid ist im Alter von 85 Jahren gestorben.

 

Schmid, eigentlich Handballer und Leichtathlet sowie Betreiber einer Karosserie- und Lackierwerkstatt, ging für die Bahn bis zum Gemeinderat und bekam den Zuschlag für den Bau an der Enzstraße, auf dem Gelände einer früheren Tiermehlfabrik. „Da haben die Eltern mit Pickel und mit Schaufel mitgeholfen“, erzählte er einmal. Sein offizielles Engagement begann 1983 beim Radsportverein Möve, als BMX-Abteilungsleiter und Fachwart. Später wechselte die Abteilung zur Skizunft. Bis 2019 war er als Fachwart BMX im Radsportbezirk Stuttgart des Württembergischen Radsportverbandes (WRSV) tätig, ebenso im Kreis Ludwigsburg. Auch als Bahnwart bei der Skizunft Kornwestheim war er aktiv.

BMX-Bahnsprecher im In- und Ausland

Seine Paraderolle war jedoch die des Bahnsprechers. Seine Stimme konnte man nicht nur in Kornwestheim, sondern auch bei BMX-Wettkämpfen im In- und Ausland hören. Etwa 420 Rennen kommentierte Schmid in Kornwestheim und darüber hinaus bei deutschen Meisterschaften sowie einer Europameisterschaft. Und bei diversen Showrennen durfte er ebenfalls ans Mikro.

Für viele steht fest, dass der BMX-Sport sogar national und international ohne Schmid nicht dort stünde, wo er zurzeit steht. „Hans hat den Sport von Anfang an vorangetrieben und seit 2008 ist die Sportart olympisch“, sagte die zigfache Deutsche Meisterin Regula Runge, ebenfalls aus Kornwestheim. „Er ist fürs BMX in Deutschland eine Legende.“