Am Mittwoch wurde die harte Arbeit der Auszubildenden im Handwerk belohnt: 94 Prüflinge wurden in den Gesellenstand erhoben. 18 Absolventen erhielten dabei eine besondere Auszeichnung.

Volontäre: Annika Mayer (may)

Im Mittelalter ging es bei der Erhebung in den Gesellenstand im Handwerk noch etwas ruppiger zu, als bei der Lehrabschlussfeier in der Stadthalle in Leonberg – das erzählte der Kreishandwerksmeister Wolfgang Gastel den Junggesellen der Neuzeit einem Augenzwinkern. Die 94 Auszubildende wurden am Mittwoch bei ihrer Lehrabschlussfeier von der Kreishandwerkerschaft Böblingen, wie es traditionell im Handwerk üblich ist, freigesprochen: Ihre Ausbildung wurde für beendet erklärt, die Absolventen erhielten den Gesellentitel.

 

Die neuen Junggesellen haben sich zu Beginn ihrer Ausbildung für einen von 130 Berufen im Handwerk entschieden. Am Mittwoch wurden unter anderem Friseure, Stuckateure und Elektrotechniker in den Gesellenstand erhoben.

Der Gesellenstand bedeutet mehr Verantwortung

Mit der dualen Ausbildung hätten die Junggesellen eine gute und attraktive Wahl getroffen, wie Wolfgang Gastel in seiner Ansprache erklärte. Alle Prüfungsabsolventen könnten stolz auf sich sein und auf das, was sie geleistet haben. Allerdings bringe der Gesellenstand neben „mehr Kohle im Job“ auch mehr Verantwortung mit sich, führte Gastel den Junggesellen vor Augen.

Auch der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Böblingen, Thomas Wagner, lobte den Fleiß, die Disziplin und Ausdauer der ehemaligen Auszubildenden. Diese drei Dinge seien nötig gewesen, um ihre Ausbildungsziele erreichen zu können.

Eine gute Basis für andere Abschlüsse

Mit dem Bestehen der Gesellenprüfung hätten die 94 Auszubildenden nun eines ihrer Etappenziele geschafft und eine attraktive Fachqualifikation erreicht, so Wagner. Die duale Ausbildung stellt laut dem Geschäftsführer eine gute Startbasis für alle weiterführenden Berufsabschlüsse im Handwerk wie den Meister, Techniker oder Betriebswirt dar.

Wagner ermunterte die Junggesellen, diese Möglichkeiten zur Weiterbildung auch wahrzunehmen. Denn neben mehr Gehalt, würden die entsprechenden Weiterbildungen auch einen höheren Bildungslevel ermöglichen. Gemäß dem Deutschen Qualifikationsrahmen – einem Instrument zur Einordnung der Qualifikationen im Bildungssystem – sei beispielsweise eine Meisterausbildung einem Bachelorabschluss gleichgestellt.

Besonders geehrt wurden bei der Lehrabschlussfeier 18 der Auszubildenden: Sie erhielten einen Preis für ihre sehr guten Gesellenprüfungen.