Bei der ersten großen Lehrer-Demonstration gegen die grün-rote Landesregierung hat GEW-Landeschefin Doro Moritz die Landesregierung scharf kritisiert.
Stuttgart - Bei der ersten großen Lehrer-Demonstration gegen die grün-rote Landesregierung hat GEW-Landeschefin Doro Moritz eine scharfe Attacke geritten. „Für mich ist es immer noch unfassbar, dass der Politikwechsel vorbei ist, bevor er richtig begonnen hat“, sagte sie am Donnerstag bei einer Kundgebung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf dem Stuttgarter Schlossplatz.
Keine der hehren Ziele aus dem Koalitionsvertrag von Grünen und SPD seien umgesetzt worden, darunter mehr Ressourcen für Realschulen, Abbau des Unterrichtsdefizits oder ein umfassendes Ganztagsschulprogramm. Bildungspolitik werde im Finanzministerium, nicht im Kultusministerium entschieden, sagte sie mit Blick auf die geplante Streichung von 2200 Lehrerstellen in den kommenden zwei Jahren. „Das machen wir nicht mit“, rief sie rund 1200 Demonstrationen entgegen.
Der grün-roten Bildungspolitik stellte sie ein schlechtes Zeugnis aus. Das Land sei weder bei der frühkindlichen Bildung noch in der Grundschule oder der Sekundarstufe I oder der Lehrer-Schüler-Relation im Spitzenfeld zu finden. Vom Schnitt der OECD-Staaten sei das Land weit entfernt. „Unser Ziel ist ein Spitzenplatz in der Bildung und nicht der erste Platz bei der Meisterschaft der Kaputtsparer.“ Die durch rückläufige Schülerzahlen freiwerdenden 6100 Lehrerstellen bis 2016 würden gebraucht, um nur einen kleinen Teil der Reformen umzusetzen.