Nach Schuleinbrüchen in den vergangenen Jahren soll das Sicherheitsrisiko beim Abitur möglichst gering gehalten werden. Was sich genau ändern soll, lesen Sie hier.

Stuttgart - Nach Problemen mit den Prüfungsaufgaben in den vergangenen Jahren, verschärft Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in diesem Jahr die Sicherheitsvorkehrungen für die Abiturprüfungen. Wie unsere Zeitung erfuhr, werden die Aufgaben nicht mehr gedruckt an die rund 400 Gymnasien im Land ausgeliefert, sondern per USB-Stick an die Schulen geschickt. Das betrifft die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch. Diese Aufgaben kommen aus dem zentralen Pool der Kultusministerkonferenz, sie werden in verschiedenen Bundesländern eingesetzt.

 

Die Aufgaben dürfen erst am jeweiligen Prüfungstag in den Schulen ausgedruckt werden. Aber nicht vor sechs Uhr morgens. Die Klausuren beginnen daher in diesem Jahr später und zwar einheitlich um neun Uhr in allen Fächern, wie eine Sprecherin des Kultusministeriums erklärte.

Einbrüchen in Gymnasien in Stuttgart und Goslar

Die Probleme waren aufgetreten, weil bei Einbrüchen in Gymnasien 2017 in Stuttgart und 2018 im niedersächsischen Goslar nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die Abituraufgaben vorab bekannt wurden.

Kultusministerin Eisenmann sagte unserer Zeitung: „Als Konsequenz der Schuleinbrüche müssen wir noch mehr Vorsicht walten lassen.“ Mit den neuen Vorkehrungen wolle man „das Sicherheitsrisiko so minimal wie möglich halten.“ Eisenmann kündigte gegenüber unserer Zeitung einen Testlauf an 40 Gymnasien im Land an. Im Februar wolle man das neue Verfahren testen „und mögliche Schwierigkeiten rechtzeitig beheben.“

Aus den Schulen und von Seiten der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) waren Bedenken laut geworden. Die Gefahr von Pannen sei deutlich größer, wenn jede Schule ganze Sätze von Abituraufgaben kopieren und sortieren müsse, so die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz.