Weitere 60 000 Euro werden in Untersuchungen zur Sanierung des Schwimmbads investiert.

Heimsheim - Trockene Fliesen anstelle von kühlem Nass: Das Lehrschwimmbad in Heimsheim musste vor einigen Wochen wegen der gravierenden Mängel kurzfristig geschlossen werden. Seither steht das Becken leer. Der Rat sprach sich damals geschlossen für eine Sanierung aus, eine endgültige Schließung stand nicht zur Diskussion. Jedoch wollten die Ratsleute als Erstes Gewissheit über die zu erwartenden Kosten haben. In der Gemeinderatssitzung am Montag fiel der einstimmige Beschluss, bei einer Enthaltung, die entsprechenden Fachleute mit einer umfangreichen Voruntersuchung zu beauftragen. Rund 60 000 Euro investiert die Stadt dafür. Die im Haushalt 2018 eingeplanten Mittel für das Schwimmbad reichen dafür jedoch nicht aus. Insgesamt 46 000 Euro muss die Stadt daher zusätzlich bereitstellen.

 

Klarheit über die Kosten

„Damit wir hinterher keine bösen Überraschungen erleben“, formulierte es der Bürgermeister Jürgen Troll – und spielte damit auf den erst kurz zuvor abgehandelten Tagesordnungspunkt zur Stadthalle an. Seit Baubeginn ist kaum eine Sitzung vergangen, in der der Rat nicht über weitere Nachträge befinden musste. Beim maroden Lehrschwimmbad an der Ludwig-Uhland-Schule wollten die Politiker im Vorfeld Klarheit darüber haben, was in dem Bad tatsächlich alles gemacht werden muss und welche Kosten eine Sanierung mit sich bringt. Der Architekt Michael Gruner hatte bei seiner Sanierungsstudie von rund einer Million Euro gesprochen – ohne die notwendige Betonsanierung. Schließlich gibt es einiges zu tun: Am schlimmsten steht es um das Schwimmbecken selbst, es ist undicht und befindet sich in einer Schieflage. Außerdem hat die Halle keinen extra Fluchtweg, es gibt praktisch keine Wärmedämmung, sämtliche Wasserleitungen müssten ausgetauscht, die Duschen und Umkleiden gründlich saniert werden.

Die IGP Pforzheim, die bereits 2014 die technischen Anlagen des Schwimmbads untersucht und bewertet hatte, wird sich um den Punkt technische Aufrüstung kümmern. Kosten: rund 35 000 Euro. Die Planung des Tragwerks und die betontechnologische Untersuchung übernimmt das Büro Weber-Ingenieure aus Pforzheim. Beides wurde durch die Sanierungsstudie des Architekten Gruner nicht abgedeckt. Ihr Angebot liegt für beide Aufgaben bei insgesamt 27 000 Euro. Sobald alle Untersuchungen durch sind, wird der Rat abschließend über die Sanierung befinden.

Keine Förderung zu erwarten

Zwei Fragen waren außerdem noch offen: Zu den Energiekosten und zu möglichen Förderungen. In Bezug auf die Förderchancen überbrachte die Verwaltung schlechte Nachrichten. „Zuschüsse aus der Sportstättenbauförderung des Landes gibt es seit Mitte der 80er Jahre für Schwimmbäder nicht mehr“, heißt es in der Beschlussvorlage. Die einzige Möglichkeit bestehe darin, Finanzmittel aus dem sogenannten Ausgleichsstock zu beantragen. „Die Erfolgsaussichten sind angesichts der Finanzlage der Stadt jedoch gering.“

Beim Punkt Energie ging es um einen Vergleich der Kosten vor und nach der energetischen Sanierung des Gebäudes. Das ist so aber nicht möglich, da es keinen Zwischenzähler an Heizung, Wasser und Strom gibt. Die Stadt will auf Anregung des Rats alternative Möglichkeiten für einen Vergleich prüfen.