Wer ist der Mann, dessen lebloser Körper vor drei Wochen im Kreis Böblingen gefunden wurde? An Hinweisen mangelte es nicht, die richtige Spur blieb jedoch bisher aus. Jetzt soll der Tote bestattet werden.

Döffingen - Bereits am 9. November hat die Polizei den leblosen Körper eines Mannes in einem Waldstück bei Döffingen (Kreis Böblingen) gefunden. Fast drei Wochen später suchen die Beamten noch immer nach aufklärenden Hinweisen zu seiner Identität – bisher ohne Erfolg. Jetzt soll der Mann anonym bestattet werden.

 

Der Unbekannte wurde an besagtem Freitag gegen 16 Uhr von Passanten entdeckt. Seine Leiche lag in einem Waldstück westlich von Döffingen, nahe der L1182 zwischen Böblingen und Weil der Stadt. Abgesehen von seinen Klamotten soll der Mann mittleren Alters nichts bei sich gehabt haben, das auf seine Identität hinweisen könnte. Die Spaziergänger riefen die Polizei. Ein Obduktionsbericht ergibt wenig später, dass der Mann noch nicht allzu lange dort gelegen hatte. Wer er ist, bleibt dennoch ein Rätsel.

Polizei hofft auf Mithilfe

Am darauffolgenden Montag wendet sich die Kriminalpolizei an die Öffentlichkeit. Der Mann habe keinerlei Papiere oder persönliche Gegenstände bei sich getragen, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Anhang senden die Beamten Fotos von den Schuhen und der Jacke des Unbekannten. Eine detaillierte Personenbeschreibung soll helfen, mehr über die Identität des Toten herauszufinden. Er soll etwa 1,85 bis 1,90 Meter groß und von mittlerer bis kräftiger Statur gewesen sein. Außerdem habe er dunkle, grau melierte Haare und einen Dreitagebart gehabt, heißt es.

Es melden sich zahlreiche Zeugen. Doch der klärende Hinweis bleibt aus und die Spuren der Öffentlichkeitsfahndung verlaufen sich im Sand. Nun muss der Körper begraben werden. „Nach einer gewissen Zeit wird der Leichnam zu einer Gesundheitsgefahr“, erklärt Stefan Praegert, Leiter der Polizeibehörde in Stuttgart, „dann wird ein Begräbnis angeordnet.“ Normalerweise werden in ähnlichen Fällen Angehörige ermittelt, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, für die Bestattungskosten aufzukommen. In Stuttgart schwankt die Zahl von anonymen Beerdigungen jährlich zwischen 350 und 400. Nur selten komme es vor, dass die Stadt für die Bestattung aufkommen muss, meint Praegert. Das soll nun in Döffingen der Fall sein.

So könnte der Mann doch noch identifiziert werden

„Das ist tatsächlich nicht an der Tagesordnung“, sagt auch Peter Widenhorn, Pressesprecher der Polizei in Ludwigsburg. Doch der Fall ist noch nicht besiegelt. „Um den Mann doch noch zu identifizieren wurden seine DNA und ein Gebissbefund in der Vermisstenkartei des Landeskriminalamtes gespeichert“, erklärt Widenhorn. Womöglich geht der richtige Hinweis doch noch ein.