Lorenz Baum lässt die Konkurrenz beim Stuttgarter Silvesterlauf in Weilimdorf zum sechsten Mal hinter sich.

Weilimdorf - Wie fragt der Butler James im Silvestersketch „Dinner for One“ doch so schön: „The same procedure as last year?“ Bezogen auf den Ausgang des Stuttgarter Silvesterlaufes in Weilimdorf hätte es tatsächlich beinahe die gleiche Prozedur wie im Vorjahr gegeben. Im Hauptlauf wiederholte Lorenz Baum (LAV Stadtwerke Tübingen) seinen Erfolg vom Jahreswechsel 2018/2019 und trug sich damit zum bereits sechsten Mal in die Siegerliste ein. Der 29-Jährige, der den Berlin-Marathon im vergangenen Jahr in 2:18,42 Stunden absolvierte, hatte es bei strahlendem Sonnenschein besonders eilig. Noch nicht einmal die Hälfe der Distanz lag hinter ihm, da betrug der Vorsprung auf den ersten Verfolger, Daniel Noll (TSV run2gether Glems Leinfelden), bereits über 20 Sekunden. „Ich wollte unter 34 Minuten laufen“, hatte er sich als Ziel gesetzt. Und tatsächlich: die Uhr blieb nach elf Kilometern bei 33:42 Minuten stehen.

 

Eine Kenianerin verhinderte, dass auch die Titelverteidigerin Anais Sabrie (LAV Stadtwerke Tübingen) erneut ganz oben auf dem Treppchen stand. Brendah Kebeya (LG Bamberg) legte auf dem Weg von den Schwiegereltern in Ulm zu ihrem Wohnort in Forchheim einen kleinen Zwischenstopp für ihre Premiere in Weilimdorf ein. Die 27-jährige 10 000 Meter- und Halbmarathon-Spezialistin lief in 38:47 prompt eine Zeit unter 39 Minuten. Anais Sabrie blieb in 39:14 Minuten diesmal nur der zweite Rang.

Knapp über 1300 Teilnehmer am Start

Die Organisatoren von der SG und dem TSV Weilimdorf strahlten mit den Siegern um die Wette. Die zum 29. Mal ausgetragene Veranstaltung hielt Rekorde bereit. Knapp über 1300 Teilnehmer hatten sich für die drei Wettbewerbe (Hauptlauf, Hörnleshasenlauf über 5,5 Kilometer, Schülerlauf) angemeldet. 1261 wurden im Ziel gewertet. Die längere Strecke liefen 570 Teilnehmer zu Ende, im Hörnleshasenlauf wurde für 545 Starter eine Zeit notiert.

Grund zur Freude hatte auch das KSG-Laufteam. Wer im weiblichen Bereich über die 5,5 Kilometer um den Sieg mitlaufen will, der bekommt es mit den Gerlingerinnen zu tun. Lucia Arens triumphierte im Jahr 2018, als ihre Nachfolgerin sicherte sich nun Pia Kircher (Jahrgang 2004) in 20:55 Minuten den Sieg. Annika Buser (21:42 Minuten) machte den Triumph auf Rang zwei perfekt. Im Schülerlauf wurde die Gerlinger Dominanz noch deutlicher. Auf den Plätzen eins bis fünf machten die KSG-Mitglieder den Lauf zu einem vereinsinternen Wettstreit. Dabei hatte Kira Weis (Jahrgang 2004) nach 2,3 Kilometern die Nase in 7:32 Minuten vor Filippa Meyer (Jahrgang 2005) vorne. Ihr Vorsprung betrug 32 Sekunden. Das Nachwuchstalent war 2019 in Bremen über 3000 Meter Deutsche Meisterin in der Altersklasse W 15 geworden.

Auf nationaler Ebene Platz 1 in der Vereinswertung

Sie trug damit auch wesentlich dazu bei, dass die KSG Gerlingen mit ihrem Laufteam in der Klasse W 16 in der deutschen Jahreswertung an der Spitze steht, noch vor den Leichtathletik-Hochburgen Dresdner SC und TV Wattenscheid 01. Auf diesen Lorbeeren wollen sich die Gerlinger natürlich nicht ausruhen. Damit das Jahr 2020 genauso erfolgreich wird, geht’s von heute an mit knapp 40 Teilnehmern ins viertägige Trainingslager nach Saarbrücken. Vielleicht können auch sie in zwölf Monaten dann feststellen: „The same procedure as last year!“