„Es war immer mein Traum, bei den Aktiven im Nationaldress zu starten“, freut sich Stepanov auf den Wettkampf. Der 20-Jährige hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich, vor rund anderthalb Woche katapultierte er sich mit einer Zeit von 1:44,17 Minuten an die Spitze der deutschen Bestenliste über 800 Meter. „Ich bin sehr froh darüber, dass ich es aus so einer starken Klasse nominiert worden bin“, erklärt der Mittelstreckenläufer.
Schon beim Rennen in Rehlingen, bei dem er sich auf 1:46,08 Minuten gesteigert hatte, gab es Signale, dass er in der spanischen Hauptstadt dabei sein könnte. Vergangene Woche erhielt er nun den Vorzug vor Malik Skupin-Alfa, die aktuell Nummer zwei auf der Strecke und Ersatzmann für die Team-EM. „Ich will Erfahrung sammeln, aber auch alles geben. Dann schauen wir mal, was geht“, sagt Stepanov, der mit seiner Bestzeit derzeit auf Rang neun in Europa rangiert.
Auch sein Vereinskamerad Silas Ristl wird zum allerersten Mal bei der Team-EM an Start gehen. „Die Vorfreude ist groß, denn es ist immer eine Ehre, im Nationaldress an den Start zu gehen“, erklärt der Kugelstoßer. Dabei war es jedoch ein hartes Duell der Mercedesstädter, denn auch Tizian Lauria und Eric Maihöfer haben in dieser Saison guten Leistungen gezeigt. Ristl betont aber, dass der Umgang absolut fair war: „Unser Ziel im Team ist es, sich hoch zu pushen.“
Daher dürften ihm seine Trainingskollegen auch die Daumen drücken, wenn er in Madrid an den Start geht. „Ich habe keine großen Erwartungen“, sagt der 30-Jährige. Mit seiner persönlichen Bestweite von 20,27 Meter, die er Mitte März in Zypern erzielt hat, rangiert er auf Platz sechs der Meldeliste. „Meine Saison verlief an sich in Ordnung, nur ein paar Ausreißer nach oben fehlen noch“, analysiert der Führende der deutschen Bestenliste. Das will er nun besser machen. „Ich hoffe auf eine Bestleistung.“
Team-EM
Struktur
In 20 Wettbewerben messen sich die Sportler, pro Nation ist nur einer pro Disziplin startberechtigt. Dabei sammeln die Athleten Punkte, die absteigend nach der Anzahl der Teilnehmer vergeben werden. Der Letztplatzierte erhält nur einen Punkt. Welches Land am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, holt sich den Titel.
Zeitplan
Von Donnerstag bis Sonntag duellieren sich die deutschen Sportler in der Superliga mit elf weiteren Nationen. Alexander Stepanov geht am Freitag um 20.55 Uhr an den Start, Silas Ristl muss am Sonntag ab 19.11 Uhr ran.