Bei der Suche nach Führungspersonal an Stuttgarter Schulen zeichnet sich eine leichte Entspannung ab. Doch das gilt vor allem für die höher eingestuften Stellen. Haben Grundschulen das Nachsehen?

Stuttgart - Dem Regierungspräsidium und dem Staatlichen Schulamt ist es gelungen, nahezu alle vakanten Schulleiterstellen zum kommenden oder bereits im vergangenen Schuljahr zu besetzen. Während vor einem Jahr zwölf Schulen in Stuttgart ohne Rektor auskommen mussten, werden es von September an nur noch vier Schulen sein: die Grundschule Uhlbach, wo die Stelle erst kürzlich ausgeschrieben wurde, und drei Sonderpädagogische Bildungszentren Lernen (SBBZ/früher: Förderschulen) – Kreuzstein-, Berger und Haldenrainschule.

 

Der Hintergrund: die drei Sonderschulen sind geschrumpft, weil viele Schüler als Inklusionsschüler an Regelschulen gewechselt sind. Nun sind die Schulen zu klein für eine eigene Leitung. „Das Verfahren ruht“, bestätigt Manfred Rittershofer vom Staatlichen Schulamt. Schulbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) erwägt unter dem Stichwort „Masterplan“ eine Fusion, doch konkrete Vorschläge liegen noch nicht auf dem Tisch. „Da muss man abwarten, wie die Kommunalpolitik entscheidet“, sagt Rittershofer. An insgesamt zwölf Schulen gibt es Personalwechsel in den Rektoraten. Rittershofer räumt allerdings ein: „An vielen Schulen gab es nur einen Bewerber oder eine Bewerberin.“

Konrektor will nicht gerade jeder werden

Deutlich schwieriger ist es offenbar, die Konrektorate zu besetzen – da geht es um neun Schulen. Besonders unbeliebt scheinen reine Grundschulen zu sein. „Für die Hohewartschule suchen wir seit Anfang 2016 einen Konrektor“, so Rittershofer. Doch auch auf die zweite Ausschreibung habe sich kein Bewerber gemeldet. Offenbar ist eine Einstufung von A12 mit Amtszulage nicht attraktiv genug, um sich die Zusatzarbeit aufzuhalsen. Auch an der Grundschule Obertürkheim, wo die Konrektorstelle seit einem Jahr ausgeschrieben ist, sei „keine Bewerbung in Sicht“, wie Rittershofer bedauert. Auch für die Albschule, wo seit Februar dieses Jahres eine Konrektorstelle ausgeschrieben ist, gebe es noch keine Bewerbung. Besser sehe es an der Gusav-Werner- und an der Filderschule aus, wo sich jeweils ein Bewerber gemeldet habe. Noch keine Resonanz haben die Ausschreibungen vom Mai/Juni 2018 an der Kirchhalden-, Rosenstein-, Luginsland und Maria-Montessori-Schule gefunden.

Weniger mühsam ist die Suche an Real- und Gemeinschaftsschulen, wo ein Konrektor mit A14 plus Zulage nach Hause geht, sowie an größeren Grund- und Werkrealschulen, wo er mit A13 plus Zulage eingestuft wird. So haben sich für die Altenburg-Gemeinschaftsschule, die Linden- und die Rilke-Realschule gleich mehrere Interessenten für das Konrektorat beworben.