Die Räder von Regio-Rad, die seit Mai am S-Bahnhof Leinfelden stehen, werden oft für kurze Strecken genutzt. Auf der Fahrt in den Kessel nutzen viele die Freiminuten, die man als Polygo-Card-Besitzer zu Fahrtantritt bekommt.

Leinfelden - Seit Mai können die Räder von Regio-Rad Stuttgart ausgeliehen werden. Zehn Kommunen sind seit Beginn dabei, darunter auch Leinfelden-Echterdingen. Mit zwei Stationen ist die Stadt ans Verleihsystem angeschlossen: eine befindet sich am Bahnhof in Echterdingen an der dortigen Hauptstraße direkt an der Treppe zur S-Bahnstation und die andere liegt am S-Bahnhof Leinfelden direkt an der Bahnhofstraße. Beide Stationen sind an blauen Terminalsäulen erkennbar.

 

Das Leihsystem Regio-Rad löst Call-a-Bike ab. „Wir wollten dieses System vereinfachen“, sagt Lars Matthes von DB Connect, dem Anbieter von Regio-Rad Stuttgart. „Jetzt gibt es ein System, das aus einer Hand funktioniert, sodass sich der Kunde nur einmal anmelden muss“, unabhängig von der Stadt, in der er das Rad ausleiht. Ob in Leinfelden, in Stuttgart oder in Schwäbisch Gmünd, überall gelten dieselben Tarife. „Man kann ein Leihrad an jeder Station zurückgeben“, sagt Matthes, „egal, wo man es ausgeliehen hat.“

Fuhrpark mit Pedelecs aufgestockt

In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt: „Die Leute fahren nicht gerne rauf“, sagt Matthes. Kunden führen mit dem Rad gern runter in den Kessel, stellten es da ab und nähmen heimwärts öffentliche Verkehrsmittel. In Leinfelden lasse sich das gut beobachten. „Unsere Aufgabe für die nächste Radsaison wird sein, die Leihräder entsprechend dieser Stoßzeiten an den Stationen bereitzustellen.“ Auch die motorisierten Fahrräder, also Pedelecs, hätten daran nichts geändert. Seit Ende September stehen diese den Kunden zur Verfügung. Von den zehn Leihrädern in Leinfelden sind zwei Pedelecs, ebenso verhält sich das in Echterdingen.

Nicht nur die Pedelecs sind neu. Über den Sommer wurde das Leihsystem ausgebaut. Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter der Grünen für Leinfelden-Echterdingen, begrüßt das: „Immer häufiger wollen Leute ihr Fahrrad mit in den Bus oder die Bahn nehmen“, sagt er. „Die geraten dann aber schnell an ihre Grenzen.“ Mit einem flächendeckenden Fahrradleihsystem sei das nicht mehr notwendig.

Bis Anfang kommenden Jahres werden etwa 40 Kommunen an Regio-Rad Stuttgart angeschlossen sein. Aktuell werden in mehreren Städten die Stationen, die bisher von Nextbike betrieben werden, auf Regio-Rad umgestellt. Eine dieser Stationen ist an der S-Bahnstation in Filderstadt. Die blaue Terminalsäule ist dort bereits aufgestellt. In Leinfelden sollen die Leihräder einen Unterstand bekommen. „Die Station soll überdacht werden“, sagt die Leinfelder Stadträtin Eva Barth-Rapp (Grüne). Grund dafür sei unter anderem, dass die Räder auch bei Regen und über den Winter im Freien stehen würden, was insbesondere den Motoren der Pedelecs zusetze.

Ersatzräder stehen in Vaihingen

Ob nun der Motor nicht mehr funktioniert oder das Rad ein anderes Problem hat – wenn einem Kunden ein defektes Rad auffällt, kann er das über die Regio-Rad-App oder den Kundenservice melden. Die Räder werden dann nach Vaihingen in die Werkstatt, wo auch Reserveräder stehen, gebracht, erklärt Lars Matthes von DB Connect.

Neben dem Trend, dass mit den Rädern mehr nach Stuttgart hinein als aus Stuttgart heraus gefahren wird, hat sich, Matthes zufolge, gezeigt, dass die Leihräder hauptsächlich für Kurzstrecken genutzt werden. „Der Durchschnittskunde fährt im Schnitt zwischen 16 und 20 Minuten“, sagt Matthes. Das lohne sich besonders für Kunden, die eine Polygo-Card vom Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) besitzen. Mit einer solchen Karte sind die ersten 30 Minuten jeder Fahrt kostenlos.