Ein Immobilienkonzern schafft von Montag an Wohnraum an der Ecke Plieninger Straße/Hauptstraße in Echterdingen. Autofahrer und Fußgänger haben das Nachsehen und müssen sich auf Behinderungen einstellen. Wir haben die Informationen.

Echterdingen - Pausenlos nichts: Diese beiden Wörter beschreiben treffsicher, was sich in den vergangenen Jahrzehnten auf diesem Grundstück an der Lamm-Kreuzung städtebaulich ereignete. Auch wenn es mindestens ebenso lange hochtrabende Pläne für das Areal gab. Von Montag an kommt nun tatsächlich Bewegung ins Spiel. Bauarbeiter rücken an. An dem Eck, an dem sich die Plieninger Straße, die Hauptstraße und die Leinfelder Straße treffen, wird eine tiefe Baugrube ausgehoben. Der Immobilienkonzern Zentral-Boden-Immobilien-Gruppe (ZBI) mit Hauptsitz in Erlangen schafft auf dem Areal Wohnraum für die gehobene und mittlere Einkommensschicht.

 

Ein Haus mit drei Büros und 75 Wohnungen, darunter 56 Einzimmer-Appartements, aber auch Wohnungen mit zwei, drei oder vier Zimmern, wird an dieser Stelle emporgezogen. Das mittelständische Unternehmen hat den Grund und Boden im Frühsommer 2017 von der Echterdinger Firma Pro Contact gekauft und deren Pläne etwas optimiert, wie Christian Reißing, Vorstandsmitglied der ZBI unserer Zeitung sagt. Die Firma investiert in dieses Projekt rund 20 Millionen Euro.

Bereits von April an sollen die Neubauwohnungen von namhaften Immobilienhändlern vermarktet werden. Deren Zielgruppe werden Einzelkäufer sein. Später werden die Wohneinheiten, die nur einen S-Bahn-Halt von Messe und Flughafen entfernt liegen, wohl vermietet werden.

Fast zwei Jahre lang wird Verkehr umgeleitet

Die neuen Grundstückseigentümer wollen Ende März mit den Aushubarbeiten fertig sein. Bis dahin werden verstärkt Lastwagen durch Echterdingen und zur Baustelle an der zentralen Kreuzung rollen. Anwohner müssen sich auf Dreck und Lärm einstellen. Danach beginnt der Rohbau des Wohnhauses. Für die staugeplagten Echterdinger sowie Berufspendler bedeutet die Baustelle freilich ein Ärgernis. Auch mancher Fußgänger, der zur S-Bahn-Station eilt, wird fluchen. Das Gebäude wird Ende 2019 fertig sein. Genauso lange müssen Verkehrsteilnehmer mit Behinderungen rechnen. Fast zwei Jahre lang wird man an dieser Kreuzung, vom Echterdinger Friedhof kommend, nicht mehr nach links auf die Hauptstraße abbiegen können. Eine Fahrspur wird sich von Montag an zur Baustellenzufahrt wandeln. Der Verkehr in Richtung Stetten und Steinenbronn wird bereits am Kreisel in der Nähe des Echterdinger Parkhauses über die Esslinger Straße und Heilbronner Straße weitläufig umgeleitet.

Die örtliche Straßenbehörde versucht dennoch, die Staus in Grenzen zu halten. So dürfen Lastwagen, die auf der Hauptstraße unterwegs sind, nur in der Zeit zwischen 8 Uhr morgens und 15.30 Uhr nachmittags die Baustelle anfahren. Und damit laut Gisela Fechner, der Sprecherin der Stadt, eben nicht zu den üblichen Stoßzeiten.

Fußweg bis Sommer gesperrt

Als ein größeres Problem bewertet die örtliche Verkehrsbehörde, dass es auch für Fußgänger von Montag an an der Lamm-Kreuzung eng wird. Der Gehweg rund um die Baustelle – also an der Plieninger Straße und an der Hauptstraße – wird gesperrt. „Fußgänger, die zur S-Bahn wollen, müssen also mehrmals die Straßenseite wechseln“, klärt Fechner auf Nachfrage auf. Die Stadt hofft, dass sich alle daran halten werden. Die Sperrung des Gehweges ist vorerst bis zum 30. Juni befristet. Sobald der Rohbau auf Straßenniveau angelangt ist, dürfen die Passanten wieder gewohnte Wege laufen.