Nach Monaten ist der Zwist um Parkknöllchen an einem Ladenzentrum in Leinfelden-Echterdingen ausgestanden. Wie kam’s?

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Leinfelden - Wenn sich die Fronten zwischen zwei Streitparteien verhärten, hilft entweder der Anwalt – oder der Klügere, der nachgibt. Im Zwist um die umstrittenen Parkknöllchen, die Kunden an einem Ladenzentrum in Leinfelden Anfang April dieses Jahres hinter dem Scheibenwischen vorfanden, hat jetzt die Firma Nanz nachgegeben.

 

Nanz ist Eigentümer der Immobilie an der Adlerstraße, wo auch Edeka Waren verkauft. Die Firma hatte sich im Frühjahr mit Park Security zusammengetan. Um Fremdparker von dem Ladenparkplatz zu vergrätzen, ist eine Parkscheibenpflicht eingeführt worden. Heißt, gratis parken konnte dort für drei Stunden nur noch, wer eine Parkscheibe ausgelegt hatte. Nach einer zweiwöchigen Schonfrist sollte die Regel vom 1. April an gelten. Weil in den ersten Apriltagen Kundenproteste aufflammten, hatte Nanz weitere vier Wochen Schonfrist ausgehandelt – und dafür auch die Parkfirma finanziell entschädigt. Neuer Stichtag, zu dem die Parkkontrolleure Knöllchen verteilen durften, war der 2. Mai.

Dann kamen überraschend Mahnungen

Streit gab es in den vergangenen Wochen um drei Tage im April, nämlich um den 5. bis 7. April. Da zu dem Zeitpunkt offenbar noch nicht klar war, dass die Schonfrist verlängert wird, sind Parkscheibenvergesser bestraft worden. Sie erhielten Anfang November überraschend Mahnungen von einem Inkasso-Unternehmen. Überraschend deshalb, weil die Sache für sie eigentlich vom Tisch war. Sie hatten sich seinerzeit bei Edeka beschwert und die Auskunft erhalten, dass sich der Laden darum kümmert. Zwischen Nanz und Park Security liegt augenscheinlich viel im Argen. Laut Andreas Kalckbrenner von Nanz war man unzufrieden mit der Art, wie Park Security Konflikte löste. Deshalb habe man dem Dienstleister frühzeitig gekündigt. Seit September kontrolliert der Konkurrent Park & Control auf dem Ladenparkplatz.

Man habe schon genügend Ärger gehabt

Der Streit um die Mahnungen und die angeblich ausstehenden Forderungen ging so weit, dass die Anwälte damit befasst waren. Diese Woche nun die Entscheidung, das Ganze zu beenden. „Wir zahlen jetzt die komplette Summe“, sagt Kalckbrenner von Nanz. Es ergebe keinen Sinn, es auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen. „Wir hatten schon genug Ärger“, sagt er. „Und es geht nur zu Lasten der Kunden.“ Es handelt sich um rund 20 Leute, die betroffen sind, berichtet der Nanz-Mitarbeiter Kalckbrenner.

Der Geschäftsführer von Park Security bestätigt, dass eine Einigung erreicht worden ist. Seinen Namen will er nicht sagen – und auch sonst nichts weiter.