Wahed Hag Muhammed hat mit 15 Jahren wegen des Bürgerkrieges seine Heimat verlassen, um fortan bei seinem Onkel in Leinfelden-Echterdingen zu leben. Jetzt hat er das Abitur und will studieren. Eine Geschichte, die Mut macht.

Leinfelden-Echterdingen - Wer Wahed Hag Muhammed länger kennt, weiß, dass er eigentlich ein ruhiger, eher zurückhaltender Mensch ist. Heute aber trägt der 21-Jährige ein breites, absolut sympathisches Grinsen auf dem Gesicht – immer dann, wenn er mit dem Erzählen aufhört. Man merkt dem jungen Mann an, wie glücklich er zur Zeit ist. Der Syrer ist stolz auf sich und hat allen Grund dazu:Vor wenigen Wochen hat er das Abitur an einem Stuttgarter Wirtschaftsgymnasium mit der Note 2,1 bestanden. Von Mitte Oktober an wird er in Tübingen Pharmazie studieren. Er ist auf den Studienplatz nachgerückt. Seine Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten, die er ebenfalls an dem Gymnasium absolviert hat, hat ihm dabei geholfen, wie er sagt. Vor wenigen Tagen durfte er sich an der Uni einschreiben. Darüber freut er sich wie ein Schneekönig. „Ich bin jetzt also wirklich Student“, sagt er in fehlerfreiem Deutsch. Dieses Studienfach war seine erste Wahl, danach kann er entweder in einer Apotheke arbeiten oder in die Industrie gehen. Zum perfekten Glück fehlt ihm nur noch eine Mitwohnmöglichkeit am Studienort. Für den jungen Mann ist aufgegangen, was er sich für sein neues Leben in Deutschland vorgenommen hat .