Leinfelden-Echterdingen Helfer wollen sich mehr vernetzen

Die vier Flüchtlingshelfer-Gruppen von Leinfelden-Echterdingen wollen künftig besser zusammenarbeiten. Das ist eines der Ergebnisse, die ein Flüchtlingsdialog in der Zehntscheuer brachte.
Leinfelden-Echterdingen - Die Aufnahme der Flüchtlinge in die Gesellschaft ist eine Herkulesaufgabe. Das wurde am Freitag beim Flüchtlingsdialog in der Zehntscheuer deutlich. Rund 100 Bürger und einige Flüchtlinge beteiligten sich an dem Gedankenaustausch, der nicht nur Stärken und Schwächen der bisherigen Flüchtlingsarbeit aufzeigte, sondern auch Ideen präsentierte, mit denen die Integration erleichtert werden kann.
Dazu gehörte vor allem die Anregung der Arbeitsgruppe Vernetzung, die unter großem Beifall vorschlug, dass alle bestehenden vier Flüchtlingshelfer-Gruppen von Leinfelden-Echterdingen künftig besser zusammenarbeiten sollen. „Damit könnten Sie viel gewinnen“, sagte der Moderator Christoph Weinmann, der durch die sechsstündige Veranstaltung führte.
Orientierung für ankommende Flüchtlinge
Auch die anderen sechs Arbeitsgruppen präsentierten am Schluss des Treffens ihre Ergebnisse. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, dass ein Faltblatt für neu ankommende Flüchtlinge erstellt wird, das als Orientierungshilfe dienen kann. Eine andere AG regte an, dass die Stadtverwaltung bei ihrer Aktion „L.-E. mietet“ verstärkt Eigentümer von leer stehenden Häusern anspricht. Außerdem wäre nach Einschätzung der Flüchtlingshelfer eine intensive Suche der Stadtverwaltung nach Arbeitsplätzen für Flüchtlinge sinnvoll.
Alle Ergebnisse des Flüchtlingsdialogs sollen nun zusammengefasst und den Teilnehmern zugeschickt werden. „Wir werden die Anregungen aufgreifen“, versicherte der Leiter des Amts für soziale Dienste, Peter Löwy. „Wir brauchen aber in vielen Fällen Ihre Mitarbeit“, sagte er zu den ehrenamtlichen Helfern. Er könne nicht sicher sagen, wann die Projekte umgesetzt werden. Zu Beginn des Flüchtlingsdialogs zur Integration hatte Oberbürgermeister Roland Klenk den Ehrenamtlichen für ihren bisherigen Einsatz gedankt. Ohne sie wäre es nicht gegangen“, sagte der OB, indem er auf die vergangenen eineinhalb Jahre zurückblickte. Seither betreibe auch die Verwaltung eine intensive Flüchtlingsarbeit. Einmal pro Woche tage der koordinierende Mitarbeiterkreis. Klenk würdigte auch die Einstellung des Gemeinderats zur Flüchtlingsaufnahme. „Alle Maßnahmen hat er in der Regel einstimmig mitgetragen“, sagte der OB.
„Kommunen gut funktioniert“
Wenn eine politische Ebene in den vergangenen eineinhalb Jahren gut funktioniert habe, dann sei es die der Kommunen gewesen. „Egal wie man zur Flüchtlingskrise steht, diese Menschen haben ein Anrecht auf unsere Zuwendung und Hilfe“, sagte der Oberbürgermeister. In diesem Jahr rechnet Klenk mit 240 zusätzlichen Flüchtlingen, die von der Stadt untergebracht und betreut werden müssen. Bisher befinden sich in dieser sogenannten Anschlussunterbringung knapp 200 Menschen. Sie sind entweder als Flüchtlinge anerkannt oder befinden sich seit mehr als zwei Jahren in Deutschland.
Peter Löwy wies auf Investitionen hin, die aus dem anstehenden Zuzug erwachsen. In den nächsten drei Jahren müssten Schulplätze geschaffen werden. Außerdem bräuchten 150 Flüchtlingskinder einen Kindergartenplatz. „Dabei ist der Familiennachzug noch gar nicht eingerechnet“, sagte er. Diesbezüglich könne man überhaupt nicht planen, weil man nicht wisse, wie viele Angehörige nachkommen.
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