Die Grünen fordern von der Stadt eine jährliche Putzaktion. Die Verwaltung reagiert zurückhaltend. Jetzt sollen die Schulen ran.

Echterdingen - Müll am Straßenrand, an Spazierwegen, im Wald oder auf den Wiesen sind nicht nur für das Auge kein schöner Anblick. Er kann für Tiere lebensgefährlich sein. Die Grünen im Gemeinderat haben deshalb beantragt, dass die Stadtverwaltung – wie in einigen Nachbarkommunen – ab Frühjahr 2019 wieder eine Putzaktion organisiert, an der sich Haupt- und Ehrenamtliche beteiligen. Bis 2005 war die Markung regelmäßig mit Unterstützung des städtischen Bauhofs gesäubert worden. Die Aktion wurde jedoch wegen mangelnder Teilnahme ehrenamtlicher Helfer eingestellt.

 

Aktion schärft das Bewusstsein der Einwohner

Die Fraktionsvorsitzende Ingrid Grischtschenko hatte in dem Antrag den Bogen bis hin zur weltweiten Vermüllung der Meere vor allem durch Plastikteile gespannt. „Leinfelden-Echterdingen könne das Problem in den Weltmeeren nicht lösen, aber mit einer derartigen Aktion seinen Teil beitragen, dass weniger Plastik unkontrolliert in der Umwelt zirkuliert“, sagte sie. Zudem würde mit einer solchen Aktion das Bewusstsein der Einwohner für das Problem geschärft.

Der Antrag, der im Technischen Ausschuss auf der Tagesordnung stand, stößt bei der Stadtverwaltung auf wenig Begeisterung. „Wir sind uns einig, dass eine jährliche Putzaktion gut ist“, sagte Katja Siegmann. Die Abteilungsleiterin im Umwelt- und Grünflächenamt befürchtet jedoch einen „gewissen personellen Mehraufwand“ für die Stadtverwaltung. „Wir haben nur eingeschränkte Möglichkeiten“, betonte sie und schlug vor, eine solche Putzaktion auch wegen des pädagogischen Effekts bei den Schulen und Vereinen anzusiedeln.

Bürgermeister Kalbfell soll auf Schulen und Vereine zugehen

„Wir hätten nicht gedacht, dass das so kompliziert ist“, sagte Grischtschenko und erwähnte eine von den Grünen organisierte Putzaktion, bei der der Müll mit einem Privat-Pkw und auf eigene Kosten entsorgt worden sei. Auch Frank-Philipp Wolfer und Franziska Gastel, zwei Hundebesitzer aus L.-E., waren im März aus eigenem Antrieb entlang der Spazierwege unterwegs gewesen und hatten Unrat aufgesammelt. Ihr öffentlicher Aufruf nach Mitstreitern war jedoch weitgehend ungehört verhallt. „Insgesamt ist es weniger Müll geworden“, sagte Walter Vohl (Freie Wähler), verschmutzt seien vor allem die Straßenränder. Eine Einschätzung, die auch Gertrud Link (SPD) bekräftigte.

„Die Putzaktion ist für die Stadtverwaltung noch nicht gestorben“, sagte die Baubürgermeisterin Eva Noller. Man wolle es nur anders angehen und habe in der Bürgermeisterrunde bereits besprochen, dass der zuständige Dezernent Carl-Gustav-Kalbfell auf die Schulen und Vereine zugehen werde.