Wer in den Geschäften vor Ort bestellt, kann sich in Leinfelden-Echterdingen seine Waren künftig unabhängig von den Ladenöffnungszeiten abholen.

Leinfelden-Echterdingen - Immer häufiger ordern Menschen Produkte online. Geliefert werden die Artikel dann auf dem Postweg. Doch nicht immer treffen die Boten die Warenempfänger zuhause an. Eine Lösung dieses Problems sind Paketstationen, an denen die Kunden ihre Sendungen zu einem beliebigen Zeitpunkt abholen können. In Leinfelden-Echterdingen möchte die Stadt solche Paketstationen demnächst neben Paketlieferdiensten auch für den örtlichen Handel anbieten. Die Paketstationen könnten als zusätzlicher Vertriebskanal genutzt werden.

 

„Diese Installationen sind zukunftsweisend und geben ein positives Signal des lokalen stationären Handels, sich dem reinen Onlinehandel von Global Playern wie Amazon und Co. entgegenzusetzen“, schreiben der BDS-Vorsitzende Wolfgang Faßbender und das BDS-Vorstandsmitglied Marion Mohr. Die Idee ist, dass Kunden Produkte über Internetplattformen insbesondere beim örtlichen Handel kaufen und in die Paketboxen liefern lassen. Die Produkte können dann ohne die Fahrt in die Innenstadt zu einem beliebigen Zeitpunkt abgeholt werden. Zum einen könnte damit der Verkehr in den Ortszentren weniger werden. Zum anderen wären die Kunden vollkommen unabhängig von den Öffnungszeiten der jeweiligen Geschäfte.

Wo bis 2023 Paketstationen stehen sollen

Im ersten Schritt sollen die Paketstationen an folgenden Orten bis zum Jahr 2023 aufgebaut werden: Mobilitätspunkt Stadionstraße, Mobilitätspunkt Stetten Hof (Postplatz), Bahnhof Leinfelden, Bahnhof Echterdingen, Bahnhof Oberaichen, Ortsmitte Musberg und Parkplatz Neuer Markt. Nach der Testphase können weitere Paketstationen realisiert werden, beispielsweise beim Mobilitätspunkt Echterdingen Nord, an der Lindachschule, beim Kulturforum, dem Sportzentrum Leinfelden, in Unteraichen, dem Zeppelinplatz und im Zentrum Echterdingen. Einen entsprechenden Beschluss fällte der Technische Ausschuss während seiner jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche.

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen wäre Betreiberin der Paketstationen. Die Kosten für die Aufstellung aller angedachten Paketstationen beziffert die Stadt auf 551 000 Euro. Allerdings hofft die Stadt auf eine Bundesförderung von bis zu 80 Prozent. Die jährlichen Unterhaltskosten betrügen 36 000 Euro. Einen Teil der Kosten, 50 Cent pro Einlagerung, sollen die Nutzer bezahlen. Allerdings möchte die Stadt Leinfelden-Echterdingen als wirtschaftsfördernde Maßnahme im ersten Jahr auf die Beteiligung der Nutzer verzichten.