Radfreunde sind am Dienstagabend zur Gemeinderatssitzung nach Leinfelden-Echterdingen gekommen, um in Sachen Radverkehrskonzept Druck zu machen.

„Radwegeplan jetzt, wir warten schon lange darauf“, ist auf einem Pappkarton zu lesen. Auf einem Plakat steht: „Dank dem Radkonzept radeln wir Kinder sicher.“ Bis zu 20 Radbegeisterte aus Leinfelden-Echterdingen sind am Dienstagabend mit ihrem Velo zum Walter-Schweizer-Kulturforum gestrampelt. Ihr Ziel: Den Stadträten kurz vor Beginn der Gemeinderatssitzung mit auf den Weg zu geben, wie wichtig es sei, das Radverkehrskonzept, an dem viele der Radler ehrenamtlich mitgearbeitet hatten, jetzt auf den Weg zu bringen und nicht weiter aufzuschieben. Mit diesem Konzept sollen mehr Menschen in der Stadt dafür begeistert werden, dass sie nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch im Alltag aufs Rad steigen. Dazu gilt es ein durchgängiges und attraktives Radverkehrsnetz zu entwickeln.

 

Viele Menschen in der Stadt haben sich beteiligt

Ein Frankfurter Büro hatte sich mit der Konzepterstellung beschäftigt. Bürgerinnen und Bürger konnten sich in zwei Werkstätten und einer Online-Befragung einbringen. Der Mobilitätsbeirat hatte fünf Mal dazu getagt. Nichtsdestotrotz hatte es bereits im Technischen Ausschuss eine lange Diskussion dazu gegeben. Vor allem die CDU-Fraktion und die Freien Wähler hatten darauf gepocht, das Konzept erst einmal zur Kenntnis zu nehmen, einzelne Maßnahmen später zu besprechen und dann darüber abzustimmen.

Monika Knopf, Vorstandsmitglied des ADFC auf den Fildern, nutzte am Dienstagabend die Bürgerfragestunde der Gemeinderatssitzung im Sinne der Fahrradfreunde. Sie wünschte sich „eine gute Entscheidung“ – sodass sich der Einsatz vieler Ehrenamtlicher auch gelohnt habe. Die Stadträte haben dann erneut lange diskutiert, um im Anschluss das Programm zumindest grundsätzlich zu beschließen – als roten Faden sozusagen. Über die allermeisten der 70 erarbeiteten Vorschläge werden die Stadträte aber zu einem späteren Zeitpunkt erneut sprechen und dann erst abstimmen.

Viele Fragen sind noch offen

Gesprächsbedarf gibt es noch ausreichend – wie auch weitere Anträge der bürgerlichen Parteien zeigen. Fahrradstraße oder lieber doch ein verkehrsberuhigter Bereich? Das wollen die Freien Wähler/FDP prüfen lassen. Die CDU macht sich dafür stark, die Radverbindung zwischen Unteraichen und Leinfelden zu modernisieren und auszubauen. Auf Wunsch dieser beiden Fraktionen wurde auch der Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung verändert. Beschlossen ist nun der Ausbau eines unbefestigten Weges in Musberg zum Schulradweg. Zu einer Fahrradstraße zwischen Echterdingen und Oberaichen, einer Einbahnstraßenregelung in Leinfelden und einem Radweg in Echterdingen kann nun zumindest eine detaillierte Planung erstellt werden. Die Frage, ob ein Fahrradschutzstreifen auf die Musberger Filderstraße gepinselt werden sollte, wurde zurück in den Technischen Ausschuss verwiesen.