Der Shootingstar Leo Neugebauer über sein starkes Meisterschaftsdebüt bei den Titelkämpfen in Eugene – und einen nun folgenden Verzicht.
Mit 22 Jahren war Leo Neugebauer von der LG Leinfelden-Echterdingen bei der Leichtathletik-WM in Eugene (USA) der zweitjüngste Teilnehmer im Zehnkampf - genau in dem Stadion, in dem er sich vor wenigen Wochen mit 8362 Punkten für die Titelkämpfe qualifiziert hatte. Bei seinem aktuellen Debüt im Nationaltrikot der Männer machte der zwei Meter große Modellathlet eine ausgezeichnete Figur. Mit 8182 Zählern wurde Neugebauer Zehnter, mitten in der Weltklasse.
Herr Neugebauer, war das eine WM für Sie wie gewünscht?
„Es war definitiv eine Traum-WM für mich. Ich habe das Stadion und die Fans, die mich unterstützt haben, richtig genossen.“
Sie hatten als Einziger unter 80 deutschen Athleten ein Heimspiel, weil Sie in Austin/Texas studieren und sich im WM-Stadion für die Titelkämpfe qualifiziert haben. Haben Sie das gespürt?
„Ich musste mich schon mal nicht an eine neue Zeitzone anpassen. Und weil ich das Gefühl kannte, in diesem Stadion einen Wettkampf zu machen, hatte ich tatsächlich Heimvorteil.“
Wie sind Sie mit den 8182 Punkten und ihrem Wettkampf zufrieden? Beim Diskuswerfen wurden Sie vom Publikum sogar gefeiert. . .
„Ja, das stimmt, das habe ich auch so erlebt. Ich bin mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Aber da es eine große Meisterschaft war, ging es weniger um Punkte, sondern mehr darum, sich mit Konkurrenten direkt zu messen und dabei Spaß zu haben.“
War der zehnte Platz im Vorfeld denkbar?
„Ich denke, der zehnte Platz ist top für mich.“
Wie und wo sehen Sie Ihre sportliche Zukunft? Wie lange werden Sie in den USA bleiben?
„Ich werde jetzt noch zwei Jahre hier studieren und trainieren. Sportlich habe ich noch sehr viel vor, weil ich weiß, dass ich noch viel Potenzial habe.“
Nun, im August, stehen noch die Europameisterschaften in München bevor. Was nehmen Sie sich als zweitbester Deutscher der WM für dort vor?
„ Ich werde in München nicht starten. Meine Saison hier in den USA geht schon seit Ende Januar mit zwei Sieben- und drei Zehnkämpfen. Dazwischen hatte ich über ein Dutzend Wettkämpfe in den Einzeldisziplinen. Deshalb war für mich Eugene der Saisonabschluss.“
