Dickes Besucherplus auf der Leipziger Buchmesse: 175 000 kamen auf die Frühjahrsschau der Buchbranche, so viele wie nie zuvor. Verlage und Handel gehen gestärkt ins Bücherjahr.

Dickes Besucherplus auf der Leipziger Buchmesse: 175 000 kamen auf die Frühjahrsschau der Buchbranche, so viele wie nie zuvor. Verlage und Handel gehen gestärkt ins Bücherjahr.

 

Leipzig - Die Leipziger Buchmesse hat einen Besucherrekord aufgestellt. 175 000 Gäste seien an den vier Tagen aufs Messegelände gekommen, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Zusammen mit dem begleitenden Lesefestival „Leipzig liest“ seien es 237 000 Besucher gewesen. Diese Gesamtzahl wurde erstmals so ausgewiesen.

Allen Abgesängen auf das Buch zum Trotz zieht die Frühjahrsschau damit von Jahr zu Jahr mehr Interessierte an. 2013 waren 168 000 Besucher gezählt worden, 2012 waren es 163 500. Auf der Buchmesse hatten sich seit Donnerstag knapp 2200 Aussteller aus 42 Ländern präsentiert. Gastland war in diesem Jahr die Schweiz.

Nächster großer Branchentreff ist vom 8. bis 12. Oktober 2014 die Frankfurter Buchmesse. Die nächste Leipziger Buchmesse findet vom 12. bis 15. März 2015 statt.

„Wir haben eine stimmungsvolle Buchmesse 2014 erlebt mit sehr interessierten Besuchern und zufriedenen Ausstellern“, sagte Messe-Direktor Oliver Zille. „Auch unsere Neuigkeiten, wie die eigene Messe für den Comic-Bereich, die Manga-Comic-Convention, sind sehr gut angenommen worden.“ Von den 175 000 Besuchern der Messe seien 31 000 wegen des Manga-Comic-Schwerpunktes gekommen.

Schweiz zog positive Bilanz ihres Gastland-Auftritts

Bei den Ausstellern sorgte der große Besucherandrang für gute Laune. Vertriebsleiter Reinhold Joppich vom Verlag Kiepenheuer & Witsch sprach von einer „großartigen Stimmung“ auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse. Tanja Postpischil, Sprecherin des Suhrkamp Verlages, sagte, es gebe eine „enthusiasmierte Stimmung für das Buch“. Zudem suche das Lesefestival „Leipzig liest“ seinesgleichen. Daran beteiligten sich in diesem Jahr rund 3000 Autoren und Mitwirkende an 410 verschiedenen Orten in der Stadt.

Der Vorsteher des Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, erklärte: „Die Leipziger Buchmesse zeigt sich weltoffen, jung und politisch. Die hier gezeigte Begeisterung für Bücher geht Hand in Hand mit dem neuen Selbstbewusstsein des Buchhandels vor Ort. Das lebhafte Interesse vor allem auch der jungen Menschen zeigt, wie aktuell Bücher und das Lesen für diese Generation sind.“ Der stationäre Buchhandel hatte nach Jahren der Krise 2013 ein Umsatzplus von 0,9 Prozent erreicht, während der Online-Handel etwas zurückging.

Die Schweiz zog eine „überaus positive“ Bilanz ihres Gastland-Auftritts. „Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Was die Veranstaltungen adelte, war das große Interesse des Publikums“, erklärte Marianne Sax, Präsidentin des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands SBVV, am Sonntag. Die Schweizer waren mit mehr als 80 Autoren, darunter Lukas Bärfuss, Adolf Muschg und Martin Suter, nach Leipzig gekommen.

Der Verlegerverband wollte mit dem „Auftritt Schweiz“ eine größere Aufmerksamkeit für Schweizer Autoren und Verlage in Deutschland erreichen. Das sei gelungen. „Wir sind überglücklich“, erklärte SBVV-Geschäftsführer Dani Landolf.